Headline: Digitalisierung

In den letzten Jahren ist die Digitalisierung in nahezu allen Wirtschafts- und Lebensbereichen allgegenwärtig geworden. Die mit ihr verbundenen Chancen und Risiken werden zunehmend in Medien, Politik und Gesellschaft diskutiert. Die Digitalisierung wird dabei häufig mit Herausforderungen in Bezug auf Privatsphäre, Zukunft der Arbeit und Cyber-Sicherheit, aber auch mit Effizienzsteigerungen, Ressourcenschonung und Wirtschaftswachstum assoziiert. Derzeit ist jedoch noch unklar, ob und in welchem Ausmaß die Digitalisierung von Kommunikation, Dienstleistungen und industrieller Produktion den Übergang hin zu einer nachhaltigen Entwicklung fördert oder ihn gar behindert.

Welche Rolle kann die Digitalisierung bei der Umsetzung der UN-Nachhaltigkeitsziele haben? Welchen Einfluss hat die Digitalisierung der industriellen Produktion auf Energie-und Ressourcenverbrauch, welchen Einfluss auf die Arbeitswelt? Welche Wirkungen haben die neuen, digitalen Kommunikationsformen auf demokratische Beteiligungsprozesse? Welche Möglichkeiten und Herausforderungen birgt die Digitalisierung für Entwicklungs- und Schwellenländer? Diese Fragen stehen im Zentrum der IASS-Projekte zur Digitalisierung.

Ihr gemeinsames Ziel ist es, mit Hilfe transdisziplinärer Forschungsansätze die Auswirkungen digitaler Technologien und Dienstleistungen wissenschaftlich fundiert abschätzen zu können. Die Forscher identifizieren Potenziale und Risiken der Digitalisierung für eine Transformation in eine nachhaltige Wirtschafts- und Gesellschaftsstruktur. Als Ergebnisse der Forschungsarbeiten sollen neben wissenschaftlichen Aufsätzen auch Handlungsoptionen für Politik, Wirtschaft, Zivilgesellschaft und Organisationen der internationalen Zusammenarbeit veröffentlicht werden.

Studie

Industrie 4.0: Weder positiver noch negativer Einfluss auf Energieverbrauch

Inwieweit stimmt es, dass die Digitalisierung in der "Industrie 4.0" die Energieeffizienz verbessert und damit die Energieintensität in der Industrie verringert? Ein Team des Forschungsinstituts für Nachhaltigkeit (RIFS) hat zehn Sektoren der industriellen Fertigung Chinas zwischen 2006 und 2019 daraufhin analysiert. Das Fazit der Studie: Anders als von Politik und Wirtschaft postuliert, scheint die Digitalisierung in China nicht automatisch Energiesparpotenziale in der fertigenden Industrie zu entfalten.

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Datenanalyse

Digitalisierte Branchen nicht immer widerstandsfähiger als nicht digitalisierte

Weit verbreitet ist die Annahme, dass die Digitalisierung Unternehmen und Branchen bei der Bewältigung von Krisen helfen kann. Doch inwiefern haben sich stark digitalisierte Sektoren in der Covid-19-Krise als widerstandsfähiger herausgestellt? Dieser Frage hat sich ein Team vom Forschungsinstitut für Nachhaltigkeit (RIFS) anhand von sozioökonomischen Parametern vor und nach der Corona-Krise gewidmet. Das überraschende Ergebnis: Weniger digitalisierte Branchen weisen teilweise eine höhere Widerstandsfähigkeit in der Krise auf. Ein möglicher Erklärungsgrund für diese Resilienz ist staatliche Unterstützung.

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Studie

Wie sozial akzeptiert ist autonomes Fahren?

Weltweit wird der Einsatz von autonomen Fahrzeugen erprobt. Neben der Technik geht es jedoch auch darum, ob und wie autonomes Fahren in der Gesellschaft akzeptiert wird. Eine neue Studie von Forschenden des IASS und der Universität für Technologie und Design in Singapur (SUTD) erläutert anhand des Beispiels Singapur, worauf bei Einführung des autonomen Fahrens in Städten geachtet werden sollte.

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Digitale Daten

Zu Risiken und Nebenwirkungen der Digitalisierung

Das Team des IASS-Projekts „Digitale Daten als Gegenstand eines transdisziplinären Prozesses“ - oder kurz DiDaT genannt - hat sich in den vergangenen zwei Jahren mit den unbeabsichtigten Risiken und Nebenwirkungen der Digitalisierung befasst. Nun haben die rund 150 Fachleute aus Wissenschaft, Wirtschaft, Politik und Zivilgesellschaft dem Bundesbeauftragten für Datenschutz und Informationsfreiheit, Prof. Ulrich Kelber, ihre ersten Ergebnisse in Form eines Weißbuchs vorgelegt.

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Transdisziplinäres Projekt erforscht unbeabsichtigte Nebenwirkungen der Digitalisierung

Die Digitalisierung verändert unser Leben. Sie schafft allerdings nicht nur gewünschte Produkte, neue Chancen und Dienstleistungen, sondern hat auch unbeabsichtigte Nebenwirkungen. Die neuen Möglichkeitsräume, aber auch die unerwünschten Folgen sind das Forschungsthema des Projektes „Verantwortungsvolle Nutzung digitaler Daten als Gegenstand eines transdisziplinären Prozesses“ (DiDaT).

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Blog Posts

Coronavirus

Vertieft die Pandemie die globale digitale Kluft?

Arbeit findet im Homeoffice statt, Freundschaften werden virtuell in Video-Chats gepflegt, der Onlinehandel boomt und Tracing-Apps sollen Infektionsketten nachverfolgen: Viele Länder erleben im Zuge der Corona-Pandemie einen Digitalisierungsschub. Gerade Entwicklungs- und Schwellenländer könnten jedoch in ihren Bemühungen für die Digitalisierung von Wirtschaft und Gesellschaft zurückgeworfen werden. Umso mehr sollten nun die Versäumnisse bei der Gestaltung einer global gerechten Digitalisierung nachgeholt werden.

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Gedanken zur Digitalagenda des Bundesumweltministeriums

Das Thema Digitalisierung und nachhaltige Entwicklung ist (endlich!) in einer breiteren Öffentlichkeit angekommen. Das Eckpunktepapier für eine umweltpolitische Digitalagenda des BMU liefert ein Potpourri an Überlegungen, wie Digitalisierung in den Dienst der Nachhaltigkeit gestellt werden könnte. Ohne auf jedes Detail einzugehen, soll dieser Beitrag einen Blick darauf werfen, was das Papier zu vier zentralen Aspekten sagt – und was nicht.

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Industrie 4.0 – Effizienzwunder oder Ressourcenschleuder?

Seit seiner Etablierung im Jahr 2011 hat der Begriff Industrie 4.0 sowohl national als auch international eine rasche Verbreitung erfahren. Industrie 4.0 basiert auf vernetzten digitalen Prozessen, bei denen Fertigungssysteme und Objekte informationstechnisch miteinander verknüpft sind und kontinuierlich Informationen austauschen. Die Fertigung wird dabei von dezentral miteinander verbundenen und interagierenden Maschinen übernommen, die dazu befähigt sind, sich flexibel selbst zu organisieren und optimieren. Industrie 4.0 steht somit für eine grundlegende Transformation des produzierenden Gewerbes.

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