Headline: Pazifische Inselstaaten diskutieren Climate Engineering

Kleine Inselstaaten werden mit am stärksten von den Auswirkungen des Klimawandels betroffen sein. Deshalb bedarf es rascher und umfassender Maßnahmen, um dem Klimawandel zu begegnen, Climate Engineering bietet hierbei jedoch in absehbarer Zeit keine Lösung für dieses Problem. Das ist eine der Kernbotschaften des “First Open Discussion Workshop about Climate Engineering: Perspectives from Pacific Small Island States”, der vom 21. bis 23. August in Suva, Fidschi, stattfand. Dieser wurde gemeinsam vom IASS und dem Pacific Centre for Environment and Sustainable Development (PaCE-SD) organisiert. Über 30 Vertreter pazifischer Inselstaaten, internationaler Organisationen, lokaler Nichtregierungsorganisationen und der University of the South Pacific diskutierten, welche Rolle Climate Engineering, also direkte Eingriffe in das Klimasystem, angesichts der bestehenden Herausforderungen spielen könnte.

Obwohl kleine Inselstaaten kaum zum Klimawandel beitragen, werden sie von den Folgen aufgrund fragiler Ökosysteme, begrenzter Ressourcen, geringer Erhebung über den Meeresspiegel, kleiner Landflächen und ihrer großen Entfernung zu anderen Regionen überproportional stark betroffen sein. Climate Engineering wird gelegentlich als „quick fix“, als schnelle, technische Lösung für die Probleme des Klimawandels verstanden. Angesichts der Risiken und Unsicherheiten dieser Technologien, ist es jedoch unabdingbar, sich über Möglichkeiten und Grenzen von Climate Engineering bewusst zu sein, um eine Entscheidung für und wider ihren Einsatz sorgsam abzuwägen.

Der Workshop diente als Forum zum Austausch über den Stand der Wissenschaft, die Unsicherheiten, Risiken, ethische Fragen und die Regulierung von Climate Engineering. Impulsvorträge von Dr. Mark Lawrence, wissenschaftlicher Direktor am IASS, sowie den IASS-Wissenschaftlern Achim Maas und Katharina Beyerl boten die Diskussionsgrundlage zu mehreren Arbeitsgruppensitzungen und Plenumsdiskussionen, welche von den Mitarbeitern von PaCE-SD moderiert wurden. Während des Workshops kristallisierten sich in der Diskussion folgende Punkte als besonders wesentlich heraus:

1) Intensive internationale Bemühungen zur Vermeidung der Emission von Treibhausgasen haben oberste Priorität, da das die derzeit sicherste Option ist;

2) Weitere Forschung, Aufklärung und eine transparente Debatte zu Climate Engineering sind erforderlich;

3) Climate Engineering-Technologien sollten nicht angewendet werden, bevor sie wissenschaftlich als hinreichend sichere Möglichkeit für potenziell Betroffenen gelten können;

4) Umsetzbare Regulierungsmechanismen sind notwendig bevor es zu Feldexperimenten oder dem Einsatz von Climate Engineering kommen kann.

Für weitere Informationen zu Climate Engineering: http://www.iass-potsdam.de/research-clusters/sustainable-interactions-atmosphere/climate-engineering/climate-engineering-siwas