Headline: Neuerscheinung: „Die Macht der einen Zahl: Eine politische Geschichte des Bruttoinlandsprodukts“

Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) ist zur mächtigsten Kennzahl der Menschheitsgeschichte aufgestiegen und zusammen mit dem Konzept des Wachstums zum festen Bestandteil unserer politischen Kultur geworden. In seinem aktuell im Suhrkamp Verlag erschienenen Buch „Die Macht der einen Zahl: Eine politische Geschichte des Bruttoinlandsprodukts“ stellt IASS-Ökonom Dr. Philipp Lepenies Fragen nach dem „Wie“: „Wie konnte ein statistisches Konstrukt, das noch vor dem zweiten Weltkrieg gänzlich unbekannt war, so triumphieren? Wie konnte es sich in dieser Form und mit dieser Macht etablieren und herausbilden?“

Das BIP ist nicht neutral, sondern „politische Arithmetik“, so Lepenies. Es wird im staatlichen Auftrag erhoben und beeinflusst das Regierungshandeln wesentlich. Von Anfang an war es ein Instrument, mit dem nicht wirtschaftliche, sondern vor allem politische Ziele durchgesetzt werden sollten - wie beispielsweise innere soziale Stabilität, militärische Macht oder Entwicklungspolitik. Für die Politik ist das BIP so vorteilhaft, dass unumstößlich an ihm festgehalten wird – auch wenn die Kritik an dieser Kennzahl und an der Idee des Wachstums bereits seit 50 Jahren immer lauter wird. Doch aktuell diskutierte Alternativkonzepte werden es schwer haben sich zu behaupten, so lange sie nicht dieselben Vorteile der politischen Arithmetik vorweisen wie das BIP es in seiner Geschichte konnte.

Dr. Philipp Lepenies ist Teamleiter des Forschungsprojektes „Cultures of Economics – Cultures of Sustainability“ am IASS Potsdam. Im Fokus seiner Forschung steht die Entstehung und Entwicklung wirtschaftlicher und politischer Konzepte.

Mehr Informationen zum Autor

Mehr Information zum Buch sowie eine Leseprobe finden Sie hier