Headline: Indischer Umweltpolitiker Jairam Ramesh forscht am IASS zu globalem Klimaabkommen

Was können wir von der Klimakonferenz in Paris (COP 21) Ende dieses Jahres erwarten? Wie kann es danach weitergehen – in Indien und weltweit? Fragen wie diese analysiert Jairam Ramesh, ehemaliger Umweltminister Indiens, zurzeit am IASS. Als Distinguished Senior Fellow arbeitet er ein Jahr lang – von Januar bis Dezember 2015 – an einem Forschungsprojekt zu Perspektiven der Entwicklung eines globalen Klimaabkommens in Indien angesichts der COP 21. Seine Erkenntnisse fließen in den Austausch des IASS mit Interessenvertretern aus Politik, Wissenschaft und Gesellschaft ein, dessen Ziel ein umfassender Ansatz zu einer globalen nachhaltigen Entwicklung ist. Ramesh sitzt seit 2004 als Abgeordneter des Indischen Nationalkongresses (INC) im indischen Parlament.

Der 60-Jährige war bei der Klimakonferenz in Kopenhagen 2009 Chefunterhändler seines Landes. Bei der Klimakonferenz in Cancún 2010 brachte er den Verhandlungsprozess mit seinem Einsatz für ein konstruktives und flexibles Engagement der Staaten im Klimaschutz voran. Sein besonderes Interesse gilt der Verankerung von Umweltfragen im Streben nach Wirtschaftswachstum und der Bekämpfung von Armut. Er vertrat schon früh die Position, dass ein kohlenstoffarmes Wirtschaftswachstum nicht nur wichtig, sondern mit geeigneten Investitionen und Technologien sowie einer angemessenen Preispolitik auch erreichbar ist. Wirtschaftsförderung und Maßnahmen für den Klimaschutz müssten nicht im Widerspruch stehen.

Ramesh ist seit vielen Jahren eine Führungspersönlichkeit in der internationalen Klimadiplomatie und weltweit für seine Erfahrung und Weitsicht anerkannt. Als führendes Mitglied des INC gestaltet er die globale Nachhaltigkeitspolitik entscheidend mit. Ramesh war Kolumnist bei India Today und hat eine Reihe von Büchern über die amerikanisch-indischen Beziehungen sowie die Folgen der Globalisierung geschrieben, darunter zuletzt das 2015 erschienene Buch „Green Signals“. Darin vermittelt er Einblicke in die Debatten, Herausforderungen und Hindernisse bei seinen Bemühungen, Umweltfragen stärker in politischen und ökonomischen Entscheidungsprozessen zu verankern.

Photo: (c) privat

13.02.2015