Headline: BMBF-Statuskonferenz: CO₂ - Vom Schadstoff zum Wertstoff

CO₂ ist nicht nur ein klimaschädliches Gas, sondern wird in Zukunft auch zum Wertstoff: Vielversprechende Nutzungsmöglichkeiten für den Rohstoff Kohlendioxid sind derzeit Gegenstand verschiedener Forschungsprojekte in Wissenschaft und Industrie, die vom BMBF im Rahmen der Hightech-Strategie der Bundesregierung gefördert werden.

Am 9. und 10. April 2013 findet hierzu in Berlin die 3. Statuskonferenz der „Technologien für Nachhaltigkeit und Klimaschutz – Chemische Prozesse und stoffliche Nutzung von CO₂“ statt. Prof. Dr. Johanna Wanka, Bundesministerin für Bildung und Forschung, eröffnet die Konferenz. Im Anschluss spricht IASS Direktor Prof. Dr. Klaus Töpfer.

Am IASS wird in mehreren Projekten transdisziplinär zu grundlegenden Fragen der sogenannten CCU-Technologien („Carbon Capture and Utilization“ – Kohlenstoffabscheidung und –nutzung“) sowie deren ökonomischer und gesellschaftlicher Bedeutung geforscht. Die Forschungsziele des Instituts sind hierbei:

  • Eine technisch-ökonomische Bewertung der Synthese von Methanol als neuem Treibstoff und chemischem Rohstoff aus CO₂
  • Die Modellierung der Nebenwirkungen von CO₂ Abscheidungstechnologien, insbesondere bezüglich der Bildung von Aerosolpartikeln, troposphärischem Ozon und krebserregenden Nitraminen/Nitrosaminen
  • Die Betrachtung von CCU-Technologien aus Sicht der Lebenszyklusanalyse (LCA)
  • Die Bestimmung der volkswirtschaftlichen Potenziale von CCU-Technologien in Deutschland und Europa
  • Die Analyse und Entwicklung von Strategien zur Kommunikation von CCU-Technologien und Produkten und deren Akzeptanz bei verschiedenen Interessensgruppen

Leitgedanken der Forschungsprojekte am IASS sind die Entstehung einer CO₂-Kreislaufwirtschaft (zero waste) durch die Wertschöpfung aus energiearmem, aber klimagefährdendem „Abfall“. Eine Folge hiervor wäre die Verringerung der Abhängigkeit von fossilen Ressourcen wie Erdöl als Kraftstoff oder als Grundbaustein chemischer Produkte. Auch zeichnet sich eine Senkung des nötigen Energieeinsatzes bei der Herstellung chemischer Produkte auf CO₂-Basis im Vergleich zu herkömmlichen Substanzen ab.

Eine temporäre Verringerung des atmosphärischen CO₂-Gehalts ist zunächst durch die Verzögerung der Emission gegeben (Emission Retardation). Inwieweit mit CO₂ erzeugte Substanzen oder Produkte letztlich wiederum Gegenstand eines Recycling-Prozesses werden können, ist ebenfalls Gegenstand der Forschung.

Kooperationspartner der Projekte am IASS sind die RWTH Aachen und Bayer Material Science (Plattform ETS), das Leibniz-Institut für Troposphärenforschung (Cluster SIWA).

(Bildquelle: Jezperklauzen (a) Istockphoto)

Mitschnitt von der Pressekonferenz mit Bildungs- und Forschungsministerin Prof. Johanna Wanka und dem Exekutivdirektor des IASS Prof. Klaus Töpfer zum Thema CO₂ - Vom Klimakiller zum Rohstoff"

"CO2 - Vom Klimakiller zum Rohstoff" - VOR ORT vom 09.04.2013

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