Headline: Wie verändert sich das Verhältnis von Mensch und Natur im Anthropozän? IASS lädt zum Symposium ein

Seit Beginn der industriellen Revolution beeinflusst der Mensch massiv den Planeten. Entwicklungen wie Abholzung, Urbanisierung und Klimawandel verändern die Geologie und die Atmosphäre der Erde dauerhaft. Diese und andere Veränderungen des Erdsystems haben vor etwa 200 Jahren begonnen und sich seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs extrem beschleunigt. Sie sind so erheblich, dass einige Wissenschaftler seit der Jahrtausendwende dafür plädieren, von einer neuen erdgeschichtlichen Epoche zu sprechen: dem Anthropozän. Wie tiefgreifend und langfristig die Auswirkungen des Anthropozäns sein werden und was für Schlussfolgerungen wir daraus ziehen sollten, ist Teil eines wissenschaftlichen und gesellschaftlichen Diskurses, der aber oft noch ausschließlich unter Fachleuten und Eliten geführt wird. Dabei verlangt das Anthropozän von uns allen, das Mensch-Natur-Verhältnis und unsere Verantwortlichkeiten neu zu befragen.

Das IASS widmet sich dem Thema gemeinsam mit dem Chor des Jungen Ensembles Berlin (JEB) und der Universität der Künste (UdK) Berlin in einem trandisziplinären Kommunikationsprojekt mit dem Titel „Paradise reloaded? – Die Schöpfung im Anthropozän“. Als Inspiration dient Joseph Haydns 1798 uraufgeführtes Oratorium „Die Schöpfung“. Das Stück war als Darstellung und Feier der Natur ein Publikumserfolg sondergleichen, und auch heute wird es oft gespielt. Was bedeutet uns „Schöpfung“ heute? Wie ist das Verhältnis von Mensch und Natur im 21. Jahrhundert? Inwieweit hat sich dieses Verhältnis seit Haydns Zeit – und dem Beginn des Anthropozäns – verändert? Interessierte sind herzlich eingeladen, am 7. Februar 2015 von 10 bis 17.15 Uhr an unserem interdisziplinären Symposium zur „Kultur und Natur im Anthropozän“ teilzunehmen.

Die Veranstaltung ist als Dialog konzipiert, alle Teilnehmenden können sich einbringen. Geladene Referenten sind unter anderem Prof. Hartmut Fladt (Musikwissenschaft), Prof. Verena Winiwarter (Umweltgeschichte), Prof. Hansjörg Küster (Ökologie) und Prof. Jürgen Manemann (Theologie). Die Themen werden zentrale Veränderungen der letzten 200 Jahre umfassen und von der Verstädterung über den Verlust der Artenvielfalt bis hin zur kulturellen Bildung reichen. Zu dem Kommunikationsprojekt gehören zudem zwei Konzerte am 6. und 8. Februar, an denen das Prometheus Ensemble Berlin sowie die Schulchöre des Werner-von-Siemens-Gymnasiums und des Hermann-Ehlers-Gymnasiums in Berlin beteiligt sind. Alle Veranstaltungen, einschließlich des Symposiums, werden filmisch dokumentiert.

Bitte melden Sie Ihre Teilnahme am Symposium bei Jana Fasheh unter der Email schoepfung [at] iass-potsdam [dot] de (schoepfung[at]iass-potsdam[dot]de) an. Es sind nur noch wenige Plätze frei. Wenn Sie Rückfragen zur Veranstaltung haben, wenden Sie sich bitte an manuel [dot] rivera [at] iass-potsdam [dot] de (Manuel Rivera).

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Photo: © Stephan Röhl/Junges Ensemble Berlin

28.01.2015