Headline: Sichere und nachhaltige Energie in einer Welt mit begrenzten Wasservorräten: Empfehlungen an die Politik

fotolia/123dartist
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Der globale Wasserbedarf im Energiesektor ist gewaltig. Ohne ein politisches Umsteuern wird er in Zukunft erheblich ansteigen. Schon heute stellt Wasserknappheit ein Risiko für eine sichere Stromversorgung dar. In vielen Teilen der Welt haben Dürren und Hitzewellen zu einer erzwungenen Reduzierung der Stromerzeugung geführt. Es überrascht kaum, dass davon vor allem die Wasserkraft betroffen ist. Aber auch die Stromerzeugung in Atomkraft- und Kohlekraftwerken wurde wegen Kühlwasserknappheit zurückgefahren. Angesichts des Klimawandels und eines global steigenden Wasserbedarfs wird sich der Wettbewerb um Wasserressourcen verschärfen. Entscheidungsträger werden sich zunehmend gezwungen sehen, bei der Verteilung knapper Wasserressourcen harte Entscheidungen zu treffen.

Bisher neigen Entscheidungsträger im Energiesektor zu der irrtümlichen Annahme, Wasser sei in Hülle und Fülle vorhanden und sie müssten sich bei der Planung keine Gedanken um diese Ressource machen. Allerdings hat die Wahl der Energiequelle erheblichen Einfluss auf die zur Stromerzeugung benötigte Wassermenge. Zwar existieren technische Lösungen, die den Energiesektor weniger anfällig gegenüber Wasserknappheit machen könnten, ihr Potenzial wird jedoch nicht hinreichend genutzt. Allianzen zwischen dem Wassersektor und wasserfreundlichen erneuerbaren Energien können den Weg zur Deckung des globalen Wasser- und Energiebedarfs ebnen und die sozioökonomische Entwicklung mit den Belastungsgrenzen des Planeten versöhnen.

Vor diesem Hintergrund hat das IASS auf internationalen Wasser- und Energiekonferenzen mit wichtigen Partnern zusammengearbeitet, um Optionen zur Verbesserung der Wasser- und Energiesicherheit aufzuzeigen: Auf den Weltwasserwochen 2014 und 2015 sowie der South Africa International Renewable Energy Conference (SAIREC) 2015. Die auf diesen Konferenzen gewonnenen Einsichten sind in ein aktuell erschienenes Policy Brief eingeflossen. Um die wasserschonende Stromerzeugung in aller Welt zu fördern, empfiehlt das IASS die folgenden drei Schritte:

Botschaft 1: In wasserarmen Regionen sollte der Anteil von Windenergie und Photovoltaik erhöht werden. Windkraft und PV-Anlagen sind die Energiequellen mit dem niedrigsten Wasserverbrauch. Überdies tragen sie wegen ihrer sehr geringen Treibhausgasemissionen dazu bei, das Risiko klimabedingter Wasserverknappung zu mindern.

Botschaft 2: Entscheidungen im Energiesektor sollten Wasserknappheiten berücksichtigen. Für den Wasserverbrauch im Energiesektor einen Preis zu erheben, der die tatsächlichen Wasserkosten annähernd widerspiegelt, könnte erheblich zu einer Verbesserung des Wassermanagements in diesem Sektor beitragen. Wasserknappheit in Energiesystemmodelle öffentlicher Planung einzubeziehen ist mit geringem Aufwand verbunden und kann äußerst positive Auswirkungen haben.

Botschaft 3: Der Wasserverbrauch im Energiesektor erfordert mehr Transparenz. In vielen Teilen der Welt fehlen Daten zum tatsächlichen Wasserbedarf im Energiesektor. Dies verhindert fundierte Entscheidungen. Sowohl Unternehmen als auch der öffentliche Sektor sollten deshalb ihre Überwachung und Berichterstattung zum Wasserverbrauch deutlich verbessern.

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