Headline: Konzerte und Symposium zur „Schöpfung im Anthropozän“

1798 wurde Haydns „Schöpfung“ uraufgeführt. Als Darstellung und Feier der Natur war sie ein Publikumserfolg sondergleichen. Seitdem hat die Menschheit das Erdsystem radikal umgeformt – wir leben in einem neuen Erdzeitalter, dem Anthropozän. Um die heutigen Wechselwirkungen zwischen Natur und Kultur geht es in einem Kommunikationsprojekt des IASS, des Chores des Jungen Ensembles Berlin (JEB) und der Universität der Künste (UdK) Berlin mit dem Titel „Paradise reloaded? – Die Schöpfung im Anthropozän“. Beteiligt sind auch das Prometheus Ensemble Berlin, die Schulchöre des Gymnasiums Eppendorf aus Hamburg sowie die Schulchöre des Werner-von-Siemens-Gymnasiums und des Hermann-Ehlers-Gymnasiums in Berlin. Die Schirmherrschaft hat IASS-Exekutivdirektor Klaus Töpfer übernommen.

Das Anthropozän gilt seit 1800 als das neue Erdzeitalter. Es markiert die gegenwärtige Epoche, in der die Menschheit massiv in die Natur eingreift. Der resultierende Klimawandel und verheerende Verschmutzungen von Land und Meer haben Auswirkungen auf alle Organismen der Erde.  „Wir beobachten, dass immer da, wo Natur ihre Vielfalt verliert, auch Kultur ihre Vielfalt verliert, und umgekehrt.“ Mit diesem Zitat verwies Klaus Töpfer im November 2010 anlässlich eines Konzerts des Jungen Ensembles Berlin auf die Wechselwirkungen von Natur und Kultur. Zwischen Chor und Redner entstand nach dem Konzert der Wunsch nach weiterer Zusammenarbeit, das aktuelle Projekt wurde ins Leben gerufen.

In diesem künstlerischen und wissenschaftlichen Projekt treten Schulchöre, Lehramtsstudierende der Fakultät Musik der UdK Berlin, das JEB und das Prometheus Ensemble Berlin, Naturwissenschaftler, Soziologen und Theologen in zwei Konzerten und einem Symposium in einen neuartigen Kommunikationsaustausch ein. Das Symposium zu Kultur und Natur im Anthropozän wird vom IASS in Potsdam ausgerichtet. Das Institut beleuchtet in diesem Zusammenhang das Thema Schöpfung aus verschiedenen wissenschaftlichen Perspektiven. Geladen sind hierzu Persönlichkeiten aus Kultur- und Naturwissenschaften sowie Philosophie. Sie werden über einen ethischen Umgang mit der Erde und die historischen Veränderungen seit Haydns Komposition referieren. 

Die Veranstaltungen:

  • 6. Februar 2015, 20 Uhr: Konzert in der Gethsemane Kirche im Prenzlauer Berg
  • 7. Februar 2015, 10 bis 18 Uhr: Symposium, IASS Potsdam
  • 8. Februar 2015, 19 Uhr: Festrede und Eröffnung, anschließend Konzert im UdK-Konzertsaal, Berlin-Charlottenburg 

Die Karten für die Konzerte sind erhältlich über www.reservix.de oder telefonisch unter 01805 / 700 733. Mehr Informationen unter www.j-e-b.de

Der Eintritt zu dem Symposium ist frei, das Programm finden Sie hier. Die Teilnehmerzahl ist begrenzt. Infos und Anmeldung unter schoepfung [at] iass-potsdam [dot] de (schoepfung[at]iass-potsdam[dot]de)