Headline: Fachgespräch: Energiewende als Entwicklungschance im 21. Jahrhundert

Das Jahr 2015 gilt als wegweisendes „Gipfeljahr“ mit weitreichenden Entscheidungen für die Verbindung von weltweiten Entwicklungschancen mit zukunftsfähigem Klima- und Ressourcenschutz: Im Herbst justiert die Staatengemeinschaft die Entwicklungsziele neu, die künftig Sustainable Development Goals (SDGs) heißen, und im Dezember trifft sich die Staatengemeinschaft zum entscheidenden Klimagipfel in Paris, der einen Nachfolgevertrag für das Kyoto-Protokoll hervorbringen soll.  Doch schon jetzt ist klar, dass sich weder SDGs noch ein langfristiger Klimaschutz ohne eine Transformation der Energiesysteme verwirklichen lassen. Dafür braucht es eine zügige „Dekarbonisierung der Weltwirtschaft“, wie es im Abschlussdokument der G7-Staaten von Elmau heißt. Deutschland hat den Weg der Energiewende bereits eingeschlagen. Die großen Investitionen in erneuerbare Energien und Energieeffizienz haben einen technischen Innovationssprung ausgelöst, der weit über Deutschland hinauswirkt. So sind zum Beispiel die Kosten der Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien in den letzten Jahren kontinuierlich gesunken und mittlerweile in vielen Regionen wettbewerbsfähig. Auf diese Weise wurden die Spielregeln der Energiewirtschaft, des Zugangs zu Energie und der Vereinbarkeit von Umweltschutz und Wohlstand grundlegend geändert. Dadurch entstehen große neue Chancen für Entwicklung, gerade auch in ärmeren Ländern. Zugleich eröffnen erneuerbare Energien Spielräume für den Klimaschutz in Schwellen- und Entwicklungsländern, deren Energieverbrauch auf absehbare Zeit noch steigen wird. 

Bei einem von der KfW und dem IASS organisierten Fachgespräch soll daher die Bedeutung der Energiewende für die internationale Zusammenarbeit und den internationalen Klimaschutz diskutiert werden: Was bedeutet die deutsche Energiewende für die internationale Entwicklungs- und Klimapolitik? Wie lässt sich der Wandel welt-weit organisieren, damit am Ende möglichst viele Menschen davon profitieren und gesellschaftlicher Wohlstand insgesamt wächst? Welche Rolle spielt die Energiewende für die neuen SDGs? Welche Chancen ergeben sich aus dem technologischen Fortschritt und welchen Beitrag können deutsche Erfahrungen aus der Energiewende in Entwicklungsländern leisten? 

Es diskutieren:

  • Rainer Baake, Staatssekretär im Bundesministerium für Wirtschaft und Energie 
  • R. Andreas Kraemer, Senior Fellow am Institute for Advanced Sustainability Studies (IASS) in Potsdam
  • Héla Cheikhrouhou, Exekutivdirektorin des Green Climate Funds 
  • Jairam Ramesh, Mitglied des indischen Parlaments und früherer Umweltminister

Moderation: Melinda Crane

Grußwort: Dr. Norbert Kloppenburg, Mitglied des Vorstands der KfW

Die Veranstaltung findet in der KfW-Niederlassung Berlin, Charlottenstr. 33/33a, 10117 Berlin, statt. Sie beginnt um 18.30 Uhr und wird deutsch/englisch simultan übersetzt.