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Mark Lawrence als Experte vor UN- Generalversammlung
18. April 2012. PD Dr. Mark Lawrence, Wissenschaftlicher Direktor des IASS, hat heute bei den Vereinten Nationen über Forschungsergebnisse zu den Folgen menschlichen Handelns für die Erde gesprochen. Sein Vortrag „The Antropocene – Humans in the Earth System“ war Teil einer Podiumsdiskussion der UN-Generalversammlung in New York. Diese Diskussion fand anlässlich des weltweiten „Mother Earth Day“ und zur Vorbereitung der UN-Konferenz für nachhaltige Entwicklung („Rio+20“) im Juni statt.
Dr. Lawrence sagte bei dem Panel mit dem Titel „Interactive Dialogue of the General Assembly on Harmony With Nature“, Wissenschaftler könnten die Gesellschaft „anleiten, indem sie sorgfältig über Zusammenhänge zwischen Maßnahmen und deren Folgen informieren – um auf diese Weise zu einem ganzheitlicheren Verständnis der erwarteten Nutzen und Risiken verschiedener politischer Optionen beizutragen“. Lawrence gab den Delegierten außerdem einen kurzen Überblick über die Erdsystemforschung und Modellierung in diesem Zusammenhang.
Mit dem Hinweis darauf, dass wir im Anthropozän leben – dem Zeitalter, in dem die Menschheit ihre Umwelt tiefgreifend verändert – betonte Dr. Lawrence, eine der großen Herausforderungen der Gesellschaft sei das Thema „Climate Engineering“. Er unterstrich, dass sich die Wissenschaft ihrer eigenen Verantwortung bewusst sein müsse, zumal das Verständnis von Climate Engineering noch in der Findungsphase sei. „Wir müssen erkennen, dass die damit verbundenen Gefahren nicht nur physikalischer Natur sind“, sagte Lawrence. „Ein Risiko ist auch, inwiefern das Streben nach diesen Maßnahmen die weitere Entwicklung unseres Umweltbewusstseins – unser Verständnis von unserer Rolle in der Natur – beeinflussen könnte.“
Dr. Lawrence, der am IASS das Cluster „Nachhaltige Interaktion mit der Atmosphäre“ leitet, empfahl, die Vereinten Nationen sollten auf Grundlage transdisziplinärer Erkenntnisse handeln: „Es ist sehr wichtig, eine enge Interaktion zwischen Wissenschaftlern und anderen Beteiligten zu entwickeln, um Wissen zu schaffen, dass wir für die zukünftige nachhaltige Entwicklung brauchen."
Sha Zukang, Generalsekretär der Konferenz „Rio+20“, sagte bei der Veranstaltung, dass „Wissenschaft und Technologie dazu dienen müssen, uns auf einen Pfad nachhaltigeren Wachstums zu führen, der Wohlstand für alle bringt, während er uns gleichzeitig hilft, ein wesentlicher Bestandteil der Natur zu bleiben“. Neben Mark Lawrence nahmen an der Podiumsdiskussion vier weitere Experten teil: Owen Gingerich, emeritierter Professor der Astronomie und der Wissenschaftsgeschichte, und Pat Mooney, Exekutivdirektor der Umwelt- und Menschenrechtsorganisation ETC Group; außerdem der Umweltökonom Joshua Farley und Brian Tschechisch, Gründer und Präsident des Center for the Advancement of the Steady State Economy.
Der „Interactie Dialogue" der UN soll den Austausch von Ideen und Erfahrungen aus verschiedenen Perspektiven fördern. Besonderes Augenmerk liegt auf dem Beitrag von Wissenschaft und Wirtschaft. Ziel ist eine präzise Diagnose der negativen Auswirkungen von menschlichen Aktivitäten auf das System Erde, insbesondere in Bezug auf deren Regenerationsfähigkeit; zudem werden institutionelle Maßnahmen zur Stützung von Wissenschaft für eine nachhaltige Entwicklung vorgeschlagen.
Ein Video der Podiumsdiskussion steht auf der Website der UN, der Beitrag von Dr. Lawrence beginnt bei 55:30 Minuten: http://www.uncsd2012.org/rio20/index.php?page=view&nr=840&type=13&menu=23
Neue Projekt-Seite:
http://www.harmonywithnatureun.org
Report an den General Sekretär:
http://www.un.org/ga/search/view_doc.asp?symbol=A/67/317