Headline: Brauchen wir eine internationale Regulierung von Climate Engineering? EuTRACE-Politikdialog in Brüssel

Climate Engineering (CE) bezeichnet groß angelegte, beabsichtigte Eingriff in das Klimasystem, mit dem Ziel, die Auswirkungen des globalen Klimawandels zu reduzieren. Aber wie könnten mögliche internationale Spannungen, die mit der Erforschung und dem Einsatz entsprechender Technologien verbunden sein könnten, durch eine geeignete Regulierung verhindert werden? Am 28. April 2014 trafen sich Mitglieder des EuTRACE (European Transdisciplinary Assessment of Climate Engineering) Konsortiums mit Vertretern der Europäischen Kommission und anderen Endscheidungsträgern in Brüssel, um dieser Frage nachzugehen. Der Politikdialog wurde vom Think Tank adelphi organisiert, der seinen Hauptsitz in Berlin hat. Die Vorschläge der Teilnehmer verdeutlichten, dass internationale Kooperationen und Transparenz als wichtige Eckpunkte für die Regulierung von Forschung zu Climate Engineering gesehen werden.

Die einleitenden Bemerkungen zur Diskussion, die auf den Ergebnissen des EuTRACE Abschlussbetichts basierten, wurden von Alexander Carius (adelphi) und Mark Lawrence (IASS) gesprochen. Die politischen Optionen, die bei dem Treffen erarbeitet wurden, fordern verstärkte Koordination zwischen bestehenden Regulierungssystemen wie z.B. der Convention on Biological Diversity (CBD) zur Erhaltung der biologischen Vielfalt. Außerdem sollten existierende Richtlinienprinzipien der EU-Politik stärker berücksichtigt werden, wie z.B. das Vorsorgeprinzip, die Minimierung von Schäden sowie der Schutz der Umwelt. Indem die Teilnehmer darüber hinaus bestätigten, dass es äußerst wichtig sei, Akteure außerhalb der Wissenschaft bereits während des Forschungsprozesses einzubeziehen, bekräftigten sie die Relevanz und Notwendigkeit von Transdisziplinarität in der CE-Forschung. Das betrifft zum Beispiel bereits das Erarbeiten relevanter Forschungsfragen.

EuTRACE ist ein FP7 finanziertes Projekt, das die Potenziale, Auswirkungen, Risiken und Unsicherheiten von Climate Engineering Technologien beurteilt, während es im ständigen Austausch mit Politik und Vertretern der Zivilbevölkerung steht. Das vom IASS koordinierte Projekt bringt 14 Partner aus fünf Europäischen Ländern zusammen und bietet so vielfältige interdisziplinäre Fachkenntnisse, um der Europäischen Union wissenschaftlich fundierte und gesellschaftlich relevante Optionen zur Entwicklung von Governance und für zukünftige Forschungswege aufzuzeigen. Der Abschlussbericht von EuTRACE soll Ende dieses Sommers veröffentlicht werden.

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