Headline: IASS-Exekutivdirektor eröffnet EU-Konferenz über Meerespolitik

In Anwesenheit der EU-Umweltminister hat IASS-Exekutivdirektor Klaus Töpfer die europäische HOPE Konferenz - Healthy Oceans – Productive Ecosystems eröffnet, die vom 3. – 4. März in Brüssel stattfand. Zum Zeitpunkt der Konferenz befand sich die Europäische Union auf halber Strecke zwischen der Verabschiedung ihrer Meeresstrategie-Rahmenrichtlinie (MSRL) im Jahr 2008 und dem Jahr 2020, in dem die Mitgliedsstaaten einen „Guten Umweltzustand“ für die europäischen Meere erreicht haben wollen. Dies ist das Hauptziel der MSRL. Auf der HOPE-Konferenz kamen hochrangige Politiker, Wissenschaftler und Interessengruppen zusammen, um die wichtigsten Herausforderungen und mögliche Lösungen für eine bessere Meerespolitik zu diskutieren.

Professor Töpfer rief die Mitgliedsstaaten in seiner Eröffnungsrede auf, „die Meeresstrategie-Rahmenrichtlinie voll umzusetzen und so eine echte Verbesserung unserer Meeresumwelt zu erreichen“. Langfristig, so fügte er hinzu, reiche das jedoch nicht aus. „Wir müssen den Druck auf die Meeresumgebung verringern, indem wir unsere Volkswirtschaften umgestalten und nachhaltigere Lebensweisen finden.“ Dies bedarf allerdings einer viel größeren Anstrengung, stellte die Europäische Umweltagentur fest. Ihr aktueller Bericht zum Zustand der Meere (Marine Baseline Assessment) verdeutlicht, dass die Meeresökosysteme in vielen Bereichen in einem sehr schlechten Zustand sind (siehe Marine Massages).

In einer Podiumsdiskussion mit EU-Umweltkommissar Janez Potočnik, und dem griechischen Minister für Umwelt, Energie und Klimawandel, Yannis Maniatis, unterstrich Klaus Töpfer die Verantwortung Europas für die Weltmeere. Sie reiche weit über die Grenzen nationaler und europäischer Zuständigkeit hinaus. Unter Verweis auf den Weltklimagipfel Rio+20 und die Ergebnisse des IASS-Forschungsprojekts “Advancing Governance of the High Seas” betonte der IASS-Exekutivdirektor, dass „die EU auch bei der internationalen Meerespolitik eine führende Rolle spielen sollte“. In diesem Jahr komme es darauf an, eine Entscheidung über ein neues Rechtsinstrument für den Schutz und nachhaltigen Umgang mit der Biodiversität auf der Hohen See gemäß dem UN-Seerechtsübereinkommen (UNCLOS) zu treffen. Auch die Entwicklung von globalen Nachhaltigkeitszielen (Sustainable Development Goals) ist von Bedeutung, um „HOPE“ auf globaler Ebene zu erreichen.

Weitere Informationen über die Arbeit des IASS zur Meerespolitik finden Sie hier.

Weitere Dokumente:

Photo: (C)istockphoto/cinoby