Headline: Dritte Vorlesung zum Anthropozän

Seit einigen Jahren wird das Anthropozän als neue geologische Epoche diskutiert, die das Holozän ablöst. Hauptmerkmal der neuen Epoche sind menschliche Eingriffe in das Erdsystem, wodurch es in eine Periode beschleunigten Wandels eingetreten ist. Die Stabilität der Umweltbedingungen, die das Holozän gekennzeichnet haben, steht im Anthropozän infrage. Zu den dramatischsten Veränderungen im Anthropozän gehören etwa der Klimawandel und steigende Meeresspiegel. Sie werden auch auf die Weltgemeinschaft und ihre internationalen Spielregeln zurückwirken.

Doch was heißt das für das Völkerrecht? Gültige Prinzipien wie die territoriale Integrität gehen von geologisch weitgehend stabilen Bedingungen aus. Gerade mit Blick auf Inselstaaten wie Tuvalu oder Kiribati ist diese Stabilität aber längst nicht mehr gewährleistet. Ihnen droht vielmehr der Verlust von Territorium. Die dritte Anthropozän-Vorlesung geht vor diesem Hintergrund der Frage nach, was der Wandel des Erdsystems für das Völkerrecht der Meere bedeutet.

"The Anthropocene and International Law: The New Meaning of Change": Prof. Davor Vidas spricht über das Anthropozän und das internationale Recht. Die Vorlesung wird in englischer Sprache gehalten.

Prof. Davor Vidas ist ein international anerkannter Experte des Völkerrechts. Er leitet das „Recht der Meere“-Programm am Fridtjof Nansen Institut in Oslo (Norwegen) und ist Mitglied der „Anthropozän Arbeitsgruppe” der Internationalen Stratigraphischen Kommission.

Wann?

Am 29. November 2016, 16 bis 18 Uhr.

Wo?

IASS Potsdam, Berliner Straße 130, 14467 Potsdam, Ballsaal

You can find attached an abstract of the lecture in English.

Nähere Informationen zur dritten Anthropozän-Vorlesung gibt Ihnen gerne Franz Mauelshagen.