Headline: Die Arktis im Wandel – Internationale Potsdam Summer School startet am 23. Juni

Steigende Temperaturen, schmelzendes Meereis, neue Seewege, beginnender Rohstoffabbau – die Veränderungen in der Arktis sind rasant und die Folgen gravierend. Die großen Herausforderungen der „Arktis im Anthropozän“ stehen im Zentrum der ersten Potsdam Summer School. Vom 23. Juni bis 4. Juli 2014 diskutieren 38 Nachwuchstalente aus 26 Ländern die drängenden Fragen des Klimawandels in der Arktis. Geo- und Klimaforscher, Mathematiker und Ozeanografen arbeiten gemeinsam mit Sozial- und Politikwissenschaftlern an Lösungen für brisante Entwicklungen. Eine öffentliche Podiumsdiskussion am 30. Juni soll die unterschiedlichen Perspektiven und Einschätzungen sichtbar machen.

Durch die Erderwärmung ist die Lufttemperatur im Hohen Norden doppelt so schnell gestiegen wie im globalen Durchschnitt. Am deutlichsten zeigt sich dies am schwindenden arktischen Meereis. Wissenschaftler fürchten, dass in weniger als 40 Jahren der Nordpol im Sommer eisfrei sein könnte. Die Erwärmung in der Arktis bewirkt tiefgreifende Veränderungen weit über die Region hinaus. Gleichzeitig beeinflussen entfernte Regionen die Verhältnisse im Hohen Norden: Das Konsumverhalten in den Industrieländern ist für die Transformation der Arktis mitverantwortlich.

Fotocredits: (c) Stefan Hendricks, Alfred Wegener Institute

Die Nachfrage nach Öl, Gas und Erzen, Edelmetallen und seltenen Erden aus der Arktis kommt vor allem aus dicht besiedelten Zentren in Europa, Nordamerika und Asien. Neue Schifffahrtsrouten führen zu einer weiteren Erschließung des Hohen Nordens. All dies hat gravierende Auswirkungen auf das empfindliche Öko- und Klimasystem der Region mit möglichen Rückkopplungseffekten auf weltweite Klima- und Umweltverhältnisse. Diese komplexe Situation wirft nicht zuletzt rechtliche und politische Fragen auf, etwa zu Gebietsansprüchen in der Arktis und Zuständigkeiten für Probleme.

Vor dem Hintergrund der wichtigen Rolle der Arktis für das weltweite Klima werden während der zweiwöchigen Summer School die Teilnehmer gemeinsam mit Wissenschaftlern, Politikern und Wirtschaftsvertretern mögliche Wege, Risiken und Herausforderungen diskutieren und die Gestaltungsoptionen einer nachhaltigen Zukunft für die Arktis ausloten. Die erstmals in dieser Form in Potsdam veranstaltete interdisziplinäre Summer School wird von mehreren Potsdamer Wissenschaftseinrichtungen getragen, die in der Arktisforschung aktiv sind. Beteiligt sind neben dem Institute for Advanced Sustainability Studies (IASS) die Universität Potsdam, das Helmholtz-Zentrum Potsdam - Deutsches GeoForschungsZentrum (GFZ), das Alfred-Wegener-Institut - Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung (AWI), sowie das Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK). Die Landeshauptstadt Potsdam unterstützt die Veranstaltung als Partner.

Teilnehmer der öffentlichen Podiumsdiskussion zum Thema „Die Arktis im Wandel: was kommt da auf uns zu?“ sind:

  • Prof. Hans-Joachim Kümpel, Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe, Hannover
  • Prof. Hans-Wolfgang Hubberten, Alfred-Wegener-Institut, Potsdam
  • Prof. Peter Lemke, Alfred-Wegener-Institut, Bremerhaven
  • Prof. Nele Matz-Lück, Christian-Albrechts-Universität zu Kiel

Moderiert wird die Podiumsdiskussion von Wissenschaftsjournalist Thomas Prinzler. Der Eintritt ist frei.

Bitte melden Sie sich per E-Mail an: pss2014 [at] geo [dot] uni-potsdam [dot] de (pss2014[at]geo[dot]uni-potsdam[dot]de).

Zeit: 30.6.2014, 18.00-21.00 Uhr
Ort: Universität Potsdam, Campus Am Neuen Palais, 14469 Potsdam, Haus 12, Obere Mensa

Weitere Informationen zu Teilnehmern und Programm finden Sie unter: http://potsdam-summer-school.org

Fotocredits: (c) Stefan Hendricks, Alfred Wegener Institute