Headline: Systemische Risiken

In einer Welt, die an Komplexität zunimmt, sind Risiken immer schwerer prognostizierbar. Systemische Risiken haben mehrere Eigenschaften, die sie von „herkömmlichen Risiken“ unterscheiden: Sie sind hochkomplex, eng vernetzt mit anderen Risiken und strahlen auf unterschiedliche Wirtschafts- und Lebensbereiche aus. Zudem überschreiten systemische Risiken systemische Grenzen – etwa zwischen dem wissenschaftlichen, dem politischen und dem gesellschaftlichen System – und nationaler Grenzen. Ziel der Forschung ist es herauszufinden, wie systemische Risiken entstehen, welche Warnsignale auf sie hindeuten und wie sich Triggerpunkte identifizieren lassen.

Die Projektarbeit zu systemischen Risiken am IASS wird innovative Wege beschreiten und dabei die komplexen Wechselwirkungen zwischen Wissenschaft und Gesellschaft inter- und transdisziplinär analysieren. Diese Wechselwirkungen werden in unterschiedlichen Bereichen wie Wirtschaft, Technik, Umwelt, Gesellschaft und Wirtschaft untersucht. Dabei geht das IASS der Fragestellung nach, ob sich gemeinsame Muster oder Strukturmerkmale für verschiedene systemische Risiken identifizieren lassen. Langfristiges Ziel des Forschungsvorhabens ist die Entwicklung eines Frühwarnsystems für systemische Risiken. Zugleich sollen politische Instrumente und Governance-Methoden identifiziert werden, die die Bewältigung systemischer Risiken erleichtern.

Dossiers

Systemische Risiken Dossier

Moderne Gesellschaften sind „systemischen Risiken“ ausgesetzt, die als Pandemien, Finanzkrisen oder Klimawandel auftreten. Da sie komplex und vernetzt sind, fordern sie die konventionelle Risikoanalyse und das Risikomanagement besonders heraus. Die Gruppe „Systemische Risiken“ am RIFS analysiert Risiken und Potenziale von Transformationsprozessen für die nachhaltige Entwicklung und liefert im nächsten Schritt Politikempfehlungen für die Governance systemischer Risiken.

Buchkapitel

Klimawandel und Unsicherheit: Wie geht die Gesellschaft damit um?

Fachleute aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Zivilgesellschaft können und sollten dazu beitragen, Risiken im Kontext des Klimawandels frühzeitig zu identifizieren, zu analysieren und auch zu reduzieren. Prof. Ortwin Renn zeichnet das Vier-Stufen-Konzept der Risikosteuerung vom Internationalen Risikorat (IRGC) nach - vom Erfassen der Situation, über die Analyse der Gefährdungen bis zum Ergreifen von Gegenmaßnahmen.

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SAPEA

Europa braucht mehr strategisches Krisenmanagement

Die Europäische Union ist mit einer wachsenden Zahl komplexer, sich überschneidender, grenzüberschreitender Krisen konfrontiert, wie der COVID-19-Pandemie, dem Klimawandel und Einmarsch Russlands in die Ukraine. Sie muss sich besser auf diese vorbereiten und darauf reagieren, so das wissenschaftliche und ethische Gutachten, das der EU-Kommission am 22. November 2022 im Europäischen Parlament in Straßburg übergeben wurde.

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Studie

Soziale Kipppunkte im Fokus

Während die physikalischen Kipppunkte des Klimas bislang viel erforscht wurden, fanden soziale Kipppunkte, an denen sich Gesellschaften an klimatische Veränderungen anpassen oder nicht, bislang kaum Beachtung. Ein internationales Team unter Mitarbeit von Pia-Johanna Schweizer vom Institut für transformative Nachhaltigkeitsforschung (IASS) hat eine Studie veröffentlicht, für die Themen analysiert wurden, die bislang getrennt waren: die sozialen Kipppunkte, die Grenzen der Klimaanpassung und systemische Risiken.

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Policy Brief

Vorsorge und Innovation schließen einander nicht aus

Das Team von „RECIPES“, einem von der EU über Horizon 2020 geförderten Projekt, hat seinen abschließenden Policy Brief veröffentlicht. Eine Gruppe rund um Pia-Johanna Schweizer vom Institut für transformative Nachhaltigkeitsforschung (IASS) war daran beteiligt und hat bearbeitet, wie Partizipation zusammen mit dem Vorsorgeprinzip gelingen kann. Im Leitfaden für die Anwendung dieses Prinzips in der EU widmet sich ein Kapitel diesem Themenkomplex.

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Publikation

Die Krisenanfälligkeit der Menschheit ist bedrohlich, aber auch beherrschbar

Klimaerwärmung, Pandemien und Migrationswellen sind Herausforderungen der jüngeren Geschichte, die immer öfter ineinandergreifen und sich gegenseitig verstärken. Ein Team von Wissenschaftlern rund um IASS-Direktor Ortwin Renn hat sich mit Auslösern und Folgen von sich überschneidenden Krisen (Polykrise - Polycrises) befasst. Sie untersuchten, was das Zusammenwirken von krisenauslösenden Ereignissen begünstigt, wie dies verhindert oder abgemildert werden kann - und entwickelten einen analytischen Rahmen, mit dem komplexe und zusammenhängende Krisen identifizierbar werden.

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Publikation

Ein besserer Umgang mit komplexen Herausforderungen

Die systemischen Risiken, mit denen die Welt heute konfrontiert ist, können einen Kaskadeneffekt auf alle Systeme und Sektoren haben. Für einen besseren Umgang damit ist eine integrierte Perspektive erforderlich, die die Vielschichtigkeit von klimabedingten Gefahren, die Verletzlichkeit verschiedener Gruppen, ihre Risikoexposition und die gesamten Auswirkungen berücksichtigt.

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Studie

Warum systemische Risiken häufig unterschätzt werden - und wie Wissenschaft helfen kann

Systemische Risiken werden von der Gesellschaft oft widersprüchlich bewertet und unterschätzt, was dazu führt, dass die Politik verzögert Maßnahmen ergreift. Wie kann die Wissenschaft in solchen Fällen unterstützen? Ein Team des Instituts für transformative Nachhaltigkeitsforschung (IASS) hat Empfehlungen für Politik und Wissenschaft zur Governance von systemischen Risiken wie etwa des Klimawandels entwickelt.

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Studie

Maßstab für eine enkeltaugliche Entwicklung

Die Corona-Pandemie hat die Welt sozial, wirtschaftlich und politisch herausgefordert. Der unaufschiebbare Handlungsdruck ließ häufig klimapolitische Ambitionen in den Hintergrund rücken. Wissenschaftler der kanadischen Universität Waterloo haben zusammen mit Ortwin Renn vom IASS und Hans Joachim Schellnhuber vom PIK erstmals einen operativen Ansatz veröffentlicht, der Entscheidungsträgern eine Anleitung liefert, um die zentralen miteinander konkurrierenden Ziele einschließlich eines wirksamen Klimaschutzes in Einklang zu bringen.

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Studie

Technische Reduktion der Sonneneinstrahlung und die Ziele für nachhaltige Entwicklung

Wäre der Menschheit geholfen, wenn sie die Sonneneinstrahlung technisch so verändern würde, dass die Erderwärmung gebremst wird, damit aber neue komplexe Probleme entstünden? Ein Team unter Mitarbeit des IASS hat das Wissen über die Modifikation der Sonneneinstrahlung zusammengetragen. Es entstand ein Überblick darüber, wie es sich aufs Erreichen der nachhaltigen Entwicklungsziele auswirken könnte.

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Studie

Chancen und Risiken der Digitalisierung für eine nachhaltige Entwicklung

Die Digitalisierung kann den Übergang zu mehr Nachhaltigkeit unterstützen, wenn bewusst und von Anbeginn an Kriterien der Nachhaltigkeit in das Design eingebaut werden. Dazu bedarf es einer systemischen Nutzen-Risiko-Perspektive anhand der drei Nachhaltigkeitsdimensionen: Ökologie, Ökonomie und Soziales. Dies ist das Fazit des Autorenteams einer Studie am Institut für transformative Nachhaltigkeitsforschung (IASS). Eine solche vorsorgende Gestaltung der Digitalisierung setzt eine aktive Einbindung von Entwicklern, Nutzern und Regulatoren voraus.

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Digitale Daten

Zu Risiken und Nebenwirkungen der Digitalisierung

Das Team des IASS-Projekts „Digitale Daten als Gegenstand eines transdisziplinären Prozesses“ - oder kurz DiDaT genannt - hat sich in den vergangenen zwei Jahren mit den unbeabsichtigten Risiken und Nebenwirkungen der Digitalisierung befasst. Nun haben die rund 150 Fachleute aus Wissenschaft, Wirtschaft, Politik und Zivilgesellschaft dem Bundesbeauftragten für Datenschutz und Informationsfreiheit, Prof. Ulrich Kelber, ihre ersten Ergebnisse in Form eines Weißbuchs vorgelegt.

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Studie

Einsichten aus der Komplexitätswissenschaft: Mehr Vertrauen in Selbstorganisation setzen

Globalisierung, Digitalisierung, Nachhaltigkeit – diese weltweiten Mega-Transformationen sorgen für umfassende Umwälzungen. Daraus entspringen neue Strömungen wie etwa populistische Bewegungen, welche die Sicherheit gefährden und demokratische Werte infrage stellen. Welche Regeln und Institutionen können bei solch systemischen Risiken stabilisierend wirken? Eine Studie des IASS liefert überraschende Antworten.

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Sonderheft

Neue Lösungen für den Umgang mit systemischen Risiken

Systemische Risiken wie Klimawandel, Cybersicherheit und Pandemien sind durch hohe Komplexität, Unsicherheit, Ambiguität und grenzüberschreitende Auswirkungen gekennzeichnet. Deshalb sind neue Forschungsansätze und Regulierungsmaßnahmen für die Bewertung und das Management dieser Risiken erforderlich. Ein interdisziplinäres Team von Forschenden um IASS-Direktor Ortwin Renn hat dazu ein Grundlagenpapier veröffentlicht. Es ist der erste Artikel einer Sonderausgabe der Fachzeitschrift „Risk Analysis“, die von Ortwin Renn und IASS-Forschungsgruppenleiterin Pia-Johanna Schweizer herausgegeben wird.

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Nachhaltige Risikobewertung

IASS-Direktor berät britisches Oberhaus

Das britische House of Lords hat den wissenschaftlichen Direktor des Instituts für transformative Nachhaltigkeitsforschung (IASS) Prof. Ortwin Renn gebeten, den „Sonderausschuss für Risikobewertung und Risikoplanung“ zur Einschätzung von nationalen Risiken zu beraten. Dass Regierungen, die eine nationale Krise zu meistern haben, für alle ersichtlich nur fürs Gemeinwohl arbeiten sollten, war einer seiner Appelle an das britische Parlament.

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Green-Win-Projekt

Mit ökologischen Wertschöpfungsketten die Covid-19-Krise überwinden

Wie verletzlich globale Wertschöpfungsketten sind, zeigt gerade die Pandemie. Regionale nachhaltige Wertschöpfungsketten könnten einen stabilisierenden Beitrag zur Nach-Pandemie-Welt leisten. Ein Team des Instituts für transformative Nachhaltigkeitsforschung (IASS) hat eine Typologie von Win-win-Strategien entwickelt, mit der regionale nachhaltige Wertschöpfungsketten identifizierbar werden.

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Weltwirtschaftsordnung

Szenarien für das globale Währungssystem der Zukunft

Lieferketten kollabieren, Firmen schließen, Massenarbeitslosigkeit. Covid-19 hat eine globale Finanzkrise ausgelöst und zwingt Staaten zu nie dagewesenen Rettungsaktionen. Damit nicht genug. Die Krise stellt die Hegemonie des US-Dollars in Frage und könnte das globale Währungssystem neu definieren. Ein Team des Instituts für transformative Nachhaltigkeitsforschung (IASS) hat vier Zukunftsszenarien entwickelt, die zeigen, wie sich die politischen Entscheidungen auf die Welt nach Corona auswirken.

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SAPEA-Report

EU-Politik braucht wissenschaftliche Expertise

Die europäische Organisation SAPEA (Science Advice for Policy by European Academies) hat sich in ihrem neuen Bericht für die Wissenschaftsberatung der Politik ausgesprochen: Durch die Bereitstellung des besten verfügbaren Wissens werde die Politikgestaltung dabei unterstützt, globale und komplexe Herausforderungen wie etwa den Klimawandel anzugehen. Den Bericht erstellte eine internationale Arbeitsgruppe unter Vorsitz von Ortwin Renn vom Institut für transformative Nachhaltigkeitsforschung (IASS).

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Auszeichnung

Verdienstorden für IASS-Direktor

Ministerpräsident Winfried Kretschmann hat 18 Persönlichkeiten mit dem Verdienstorden seines Bundeslandes ausgezeichnet. Unter den Geehrten ist auch Professor Ortwin Renn, wissenschaftlicher Direktor am Institut für transformative Nachhaltigkeitsforschung (IASS). Besonders hervorzuheben seien seine Verdienste in der Umsetzung wissenschaftlicher Erkenntnisse in Politik, Verwaltung und Management.

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Risiko-Governance-Konzept

Katastrophenvorsorge nach Maß

Immer öfter besiedeln Menschen weltweit katastrophengefährdete Gebiete. In solchen Regionen können Naturkatastrophen durch Wechselwirkungen und Kettenreaktionen ein verheerendes Ausmaß annehmen. Wie ist eine solche Situation zu managen? Ein Team am Institut für transformative Nachhaltigkeitsforschung (IASS) hat ein mehrstufiges Risiko-Governance-Konzept für Naturkatastrophen entwickelt.

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So werden kleine und mittlere Unternehmen zu Treibern grünen Wachstums: Empfehlungen für Politik und Wirtschaft

„Grünes Wachstum“ soll für eine nachhaltige Entwicklung sorgen und gleichzeitig wirtschaftlichen Wohlstand und soziale Gerechtigkeit fördern. Aber wie funktioniert das in der Praxis? Das EU-Forschungsprojekt „Grünes Wachstum und Win-Win-Strategien als Beitrag zu klimaschonendem Handeln“ (Green-Win) hat grüne Wachstumsstrategien geprüft. Zu den Ergebnissen zählen ein Leitfaden für grüne Geschäftsmodelle und Empfehlungen, wie die Politik kleinere und mittlere Unternehmen entsprechend fördern kann.

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Wie Städte mit vernetzten Risiken umgehen sollten

Städte sind im Vergleich zum ländlichen Raum verwundbarer gegenüber vielen Risiken. Naturgefahren wie Erdbeben oder soziale Risiken wie Vandalismus und Kriminalität haben dort sehr viel größere Auswirkungen. Darüber hinaus gibt es immer mehr Vernetzung in den Städten. Als Smart Cities können sie mehr Sicherheit und Komfort bieten – der Datenschutz bleibt dabei aber häufig auf der Strecke. Oft sind Risiken miteinander verknüpft, für Lösungsansätze braucht es deshalb eine umfassende Herangehensweise. Ein solches Konzept stellen IASS-Wissenschaftler im „International Journal of Disaster Risk Science“ vor.

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