Headline: Internationale Regulierung von Climate Engineering gefordert

Könnte Climate Engineering (CE) eine Option in einem zukünftigen Klimaregime sein? In den vergangenen fünf Jahren hat die Forschung zu gezielten Eingriffe in das Weltklima enorm an Aufmerksamkeit gewonnen. Jüngst erst wurde CE in der Zusammenfassung für Entscheidungsträger des ersten Teilberichts des IPCC-Klimareports (Intergovernmental Panel on Climate Change) erwähnt. In den Arbeitsgruppen II und III des IPCC wird Climate Engineering ebenfalls thematisiert. Aktuell laufen die Klimaverhandlungen für das Nachfolgeregime zum Kyoto-Protokoll, die bis 2015 abgeschlossen werden sollen. Ist ein zukünftiges Klimaregime vorstellbar, das solche Maßnahmen einbezieht? Wie könnte ein solches Regime aussehen? Diese und andere offene Fragen zur Regulierung von CE diskutierten Professor David Keith und Dr. Ralph Bodle Ende November auf der von IASS und Ecologic Institut ausgerichteten Veranstaltung „The Post-2015 Climate Agenda – A Role for Climate Engineering?“.

CE umfasst ein großes Bündel von Ansätzen: Vom Aufforsten ganzer Kontinente über Ozeandüngung bis hin zum „Solar Radiation Management“, dem Versuch, die Erde durch eine erhöhte Reflektion von Sonnenlicht abzukühlen. Besonders bei diesem Konzept stellt sich die Frage, ob und wie diese Technologien in die internationale Klimapolitik einbezogen werden können oder sollten. Die mehr als 40 Teilnehmer der Veranstaltung, die aus Politik, Forschung und Zivilgesellschaft kamen, waren sich einig, dass jeder Einsatz von Climate Engineering strengen internationalen Richtlinien unterliegen muss. Mehrere rechtlich nicht bindende Entscheidungen zu CE wurden bereits im Rahmen der Verhandlungen zur Biodiversitätskonvention verabschiedet. Dieses Vertragswerk könnte einen ersten Ansatz für eine weiterreichende Regulierung liefern. Eine Selbstregulierung durch die Wissenschaft bei der Forschung zu Climate Engineering ist jedoch keine Option, betonte Harvard-Professor David Keith.

Für weitere Informationen über die Arbeit des IASS zu Climate Engineering, siehe: