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Integrierter Ansatz: IASS-Wissenschaftler geben Sonderheft zu „Böden im Nexus“ heraus
SDGs
Im September dieses Jahres haben die Mitgliedsstaaten der Vereinten Nationen die Sustainable Development Goals (SDGs) verabschiedet, eine globale Vision für nachhaltige Entwicklung. Die lokale, nationale und regionale Umsetzung der SDGs steht jedoch vor großen Herausforderungen, denn die verschiedenen Umweltbelange wurden bei der Erarbeitung der Ziele zu isoliert betrachtet. Die lokale Umsetzung setzt deshalb eine erheblich größere Verfügbarkeit von Ressourcen wie Boden voraus, als tatsächlich vorhanden ist. Das gerade erschienene Sonderheft der Zeitschrift Current Opinion in Environmental Sustainability zu „Soils in the Nexus“ widmet sich in zwölf Beiträgen von internationalen Wissenschaftlern und Mitgliedern der Zivilgesellschaft der Frage, wie Böden und Landressourcen in ihren vielfältigen Wechselbeziehungen zu Mensch und Umwelt – dem sogenannten „Nexus“ – diskutiert werden müssen, um die Transformation in eine nachhaltige Gesellschaft zu bewältigen.
„Die SDGs sind eine komplexe Ansammlung von ambitionierten Zielen und erfordern zu ihrer Umsetzung integrierte Strategien, die Synergien und auch Zielkonflikte von Anfang an mitbedenken. Am Beispiel von natürlichen Ressourcen wie Boden und Wasser zeigt dieses Sonderheft, welche horizontale Integration zwischen den verschiedenen Sektoren und vertikale Integration der verschiedenen Regierungs- und Entscheidungsebenen benötigt wird, um Armut zu bekämpfen und Energie-, Ernährungs-, Wasser- und Klimasicherheit zu erreichen. Ohne diese Integration und eine entsprechende Governance werden die Ziele nicht erreicht werden können", formuliert Alexander Müller, einer der Herausgeber, die Kernaussage des Sonderheftes.
Die einzelnen Beiträge der Publikation widmen sich den Herausforderungen, vor denen die Umsetzung der SDGs auf globaler und nationaler Ebene steht. Sie gehen besonders auf folgende Nachhaltigkeitsziele ein: Armutsminderung (SDG 1), Ernährungssicherheit (SDG 2), Zugang zu bezahlbarer und nachhaltiger Energie (SDG 7), Bekämpfung des Klimawandels (SDG 13), Schutz der Ökosysteme (SDG 15) und Förderung von friedlichen und inklusiven Gesellschaftsstrukturen (SDG 16).
Die Beiträge gehen besonders auf die Bedeutung von gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Bedingungen sowie sicheren Landrechten für Kleinbauern ein, um nachhaltige Anbaupraktiken umsetzen zu können, Armut zu reduzieren und Ernährungssicherheit zu erzielen. Zu den Themen gehören die Förderung von kleinbäuerlichen Strukturen, um Ernährungssicherheit zu erhalten, sowie die Herausforderungen, die die Bodendegradierung und der Verlust von Land an die Umsetzung der globalen Vision von nachhaltiger Entwicklung stellen. Die Identifizierung von möglichen Zielkonflikten und Synergien in der Ressourcennutzung stehen im Fokus der Diskussion um den Nexus. Die Beiträge enthalten menschenrechtsbasierte Einblicke, Überblicke über globale Nachhaltigkeitsprozesse sowie Einblicke in Feldstudien und Lösungsansätze aus Malawi, Tansania, Äthiopien und Kuba. Um die Nachhaltigkeitsagenda bis 2030 umzusetzen, sind laut den Autoren nationale Strategien notwendig, die auf regionaler Ebene schlüssig und integrativ umgesetzt werden und somit transformativen Charakter entfalten können.
Die von Elsevier herausgegebene Zeitschrift Current Opinion in Environmental Sustainability hat ausführliche Überblicksartikel zu gesellschaftlich relevanten Umwelthemen zum Inhalt.
Links zum Sonderheft sowie zu einzelnen Artikeln von IASS-Autoren: