Headline: Angekommen im Anthropozän – das IASS gratuliert Paul Crutzen zum 80. Geburtstag und ernennt ihn zum „Honorary Senior Fellow“

Nobelpreisträger Paul Crutzen und Eugene F. Stoermer gehören zu den Pionieren, welche ein neues Zeitalter beschrieben haben – das Anthropozän, das Menschenzeitalter, in dem der Einfluss der Menschheit auf die Erde so groß geworden ist, dass dieser quasi eine eigene geologische Kraft darstellt. Die Eingriffe des Menschen in das Erdsystem führen beispielsweise zu Klimawandel und Meeresspiegelanstieg, einem rapiden Verlust von Biodiversität oder Böden. Paul Crutzen erkannte in diesen Eingriffen schon früh eine große Herausforderung für aktuelle und künftige Generationen. Er widmete sich zeitlebens besonders den Fragen, wie unter anderem Schäden an der Ozonschicht entstehen und wie diese geschützt werden kann.

Das Anthropozän und die Verantwortung, die daraus für die Menschen erwächst, nachhaltig zu leben und den Planeten auch für zukünftige Generationen zu erhalten, ist ein Kernthema des IASS, das Wege zu einer nachhaltigen Transformation der Gesellschaft aufzeigen will. Deshalb ist es uns eine besondere Ehre, bereits seit der Konzeption unseres Instituts und bis heute mit Paul Crutzen stets eng verbunden zu sein“, sagte IASS Exekutivdirektor Prof. Klaus Töpfer, der eine Laudatio zu Crutzens 80. Geburtstag hielt. Für seine Beiträge zu einem besseren Verständnis des Erdsystems im Anthropozän ernannte das IASS Paul Crutzen als ersten Forscher zum „Honorary Senior Fellow“. „Wir freuen uns sehr, dass Professor Crutzen unsere Ernennung zu Ehren seines 80. Geburtstag im Rahmen des Symposiums „The Anthropocene“ angenommen hat“, beglückwünschte ihn Mark Lawrence, wissenschaftlicher Direktor am IASS.

Paul Crutzen wurde am 3. Dezember 1933 in Amsterdam geboren. 1968 promovierte er in Meteorologie in Stockholm und war an verschiedenen Universitäten und Forschungseinrichtungen in Europa und Nordamerika tätig. Von 1980 bis 2000 war er Direktor des Max-Planck-Instituts für Chemie in Mainz. 1995 erhielt er zusammen mit Mario J. Molina und Frank S. Rowland den Nobelpreis für Chemie für seine Arbeit zum Verständnis der Ozonschicht.

Foto: Kurt Hensler