Headline: Wie trägt Deutschland zu einer globalen Energiewende bei? Neue IASS Studie untersucht Vormarsch der Erneuerbaren

Wind- und Sonnenenergie sind auf dem Vormarsch. (c) istock/vencavolrab
Wind- und Sonnenenergie sind auf dem Vormarsch. (c) istock/vencavolrab

Die deutsche Energiewende hat internationale Signalwirkung. Das weltweite Interesse am Umbau des deutschen Stromsektors ist immens. Mit der inländischen Förderung erneuerbarer Energien hat Deutschland einen entscheidenden Beitrag zur weltweiten Technologieentwicklung von Windenergie und Photovoltaik und den damit verbundenen Kostensenkungen geleistet. Zudem entfaltete das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) internationale Demonstrationswirkung. Mehr als 70 Länder weltweit nutzen mittlerweile Einspeisevergütungen, um den erfolgreichen Betrieb und Stromerzeugung aus erneuerbaren Energiequellen zu fördern. Darüber hinaus setzt sich die Bundesregierung erfolgreich für den globalen Ausbau erneuerbarer Energien ein. Mit ihrer Initiative zur Gründung einer Internationalen Organisation für Erneuerbare Energien (IRENA) verlieh sie dem Thema in der internationalen Politik zusätzlich starkes Gewicht.

Die globale Energiewende hat jedoch mehr als einen Vorreiter. In der deutschen Diskussion wie auch in der internationalen Berichterstattung entsteht teilweise der Eindruck, dass sich Deutschland mit der Energiewende und seinen anspruchsvollen Ausbauzielen für erneuerbare Energien von internationalen Trends in der Energiepolitik abkoppele. Sowohl europäische als auch globale Entwicklungen der vergangenen Jahre zeichnen allerdings ein anderes Bild. Die deutsche Energiewende ist kein Alleingang. Erneuerbare Energien sind weltweit auf dem Vormarsch. Zahlen der IRENA zeigen, dass seit dem Jahr 2013 der jährliche weltweite Zubau von Erneuerbaren-Kapazitäten den Zubau von fossilen und atomaren Kapazitäten übersteigt. Dabei wird ihr Ausbau nicht nur in Industrieländern, sondern auch in vielen Entwicklungs- und Schwellenländern vorangetrieben.

Die soeben erschienene IASS Studie „Deutschlands Energiewende – Treiber einer globalen Transformation?“ (auch erschienen auf Englisch) beleuchtet die deutsche Energiewende im Kontext des weltweiten Ausbaus erneuerbarer Energien. Sie unterstreicht die globale Bedeutung der deutschen Energiewende, macht aber auch deutlich, dass es ein dynamisches Zusammenspiel verschiedener Vorreiter war, das zum weltweiten Vormarsch Erneuerbarer geführt hat. Hierbei sind vor allem Japan, die USA, Dänemark und auch China zu nennen. Im Mittelpunkt der Studie steht der Stromsektor, da der Ausbau Erneuerbarer nicht nur in Deutschland, sondern auch weltweit vor allem in diesem Sektor erfolgt.

Wie die Studie zeigt, sind die vielfältigen Vorteile erneuerbarer Energien entscheidende Treiber einer globalen Energiewende. So tragen erneuerbare Energien nicht nur zum Klimaschutz und zur Verbesserung lokaler Umweltqualität bei. Sie bieten auch entscheidende ökonomische Entwicklungschancen. Angesichts einer stark steigenden weltweiten Energienachfrage, der globalen Klimaziele und der mangelnden Umweltverträglichkeit des bestehenden Energiesystems reicht die bisherige Ausbaudynamik Erneuerbarer jedoch nicht aus. Auch die mit der Innovationsdynamik der erneuerbare Energien verbundenen Chancen für gesellschaftlichen Wohlstand und Entwicklung können noch stärker als bislang genutzt werden. Deutschland ist mit seiner internationalen Energiewende-Politik gut aufgestellt, einen entscheidenden Beitrag für eine global nachhaltige Energieversorgung zu leisten. Die Studie schließt mit Empfehlungen, wie die internationale Energiewende-Politik weiter gestärkt werden kann.