Headline: Über Umweltrisiken aufklären: Policy Brief empfiehlt mehr Transparenz beim Tiefseebergbau

Die Internationale Meeresbodenbehörde sollte die Öffentlichkeit beim Thema Tiefseebergbau umfassend informieren und in Entscheidungen einbinden, empfiehlt ein IASS Policy Brief. © istock/tolokonov
Die Internationale Meeresbodenbehörde sollte die Öffentlichkeit beim Thema Tiefseebergbau umfassend informieren und in Entscheidungen einbinden, empfiehlt ein IASS Policy Brief. © istock/tolokonov

Die Tiefsee ist das größte und am wenigsten verstandene Ökosystem der Erde. Die Erschließung der dortigen Mineralvorkommen ist schon seit langem in der Diskussion. Allmählich erreichen die technischen, wissenschaftlichen, politischen und wirtschaftlichen Herausforderungen einen Punkt, an dem ihre Überwindung machbar scheint. Doch die Kosten und Folgen sind unklar.

Die Internationale Meeresbodenbehörde mit Sitz in Jamaika, die für die Verwaltung des Meeresbodens und seiner Mineralien in den Gebieten außerhalb nationaler Gerichtsbarkeit zuständig ist, entwickelt zurzeit einen rechtlichen Rahmen für den Tiefseebergbau. Dabei muss sie kommerzielle Interessen gegen ihre Verpflichtung abwägen, den Schutz und Erhalt der Meeresumwelt sicherzustellen. Da die Gebiete außerhalb nationaler Gerichtsbarkeit zum „gemeinsamen Erbe der Menschheit“ gehören, muss die Behörde auch die Voraussetzungen dafür schaffen, dass Vorteile aus der Erschließung der Ressourcen auf die gesamte Menschheit verteilt werden. Daher, so argumentieren die Autoren des IASS Policy Briefs “Towards Transparent Governance of Deep Seabed Mining”, ist eine verbesserte Transparenz der Arbeit der Internationalen Meeresbodenbehörde notwendig.

 

Die Internationale Meeresbodenbehörde sollte die Öffentlichkeit beim Thema Tiefseebergbau umfassend informieren und in Entscheidungen einbinden, empfiehlt ein IASS Policy Brief. © istock/tolokonov
Die Internationale Meeresbodenbehörde sollte die Öffentlichkeit beim Thema Tiefseebergbau umfassend informieren und in Entscheidungen einbinden, empfiehlt ein IASS Policy Brief. © istock/tolokonov

 

Die Autoren empfehlen, der Öffentlichkeit umfassenden Zugang zu Informationen und Daten, besonders Umweltdaten, zu gewähren. Die Öffentlichkeit und nichtstaatliche Organisationen sollten besser in die Arbeit der Behörde eingebunden werden. Zur Umsetzung eines wirksamen Umweltschutzes im Sinne der UN-Nachhaltigkeitsziele sei die Schaffung eines Beratungsgremiums wünschenswert, das die Internationale Meeresbodenbehörde bei Umweltfragen unterstützt.

Die Öffentlichkeit habe einen Anspruch auf Informationen, betont Sabine Christiansen, Leiterin des Forschungsprojektes zum Tiefseebergbau am IASS: „Wir als ‚Besitzer‘ sollten erfahren, wie und wann die Schätze der Tiefsee erschlossen werden. Nur so sind transparente und partizipative Entscheidungen und eine öffentliche Meinungsbildung zu den möglichen wirtschaftlichen Vorteilen und langfristigen Schäden an der Meeresumwelt möglich.“

Der IASS Policy Brief wird bei einem Workshop zum Thema „Enhancing Stakeholder Participation and Transparency in the ISA Process“ bei der Jahrestagung der Internationalen Meeresbodenbehörde am 16. Juli auf Jamaika vorgestellt und diskutiert. Das IASS ist Mitorganisator der Veranstaltung.

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