Headline: Konsum und Produktion angesichts knapper Ressourcen: Konferenz zu Deutschlands Rolle bei der Umsetzung der SDGs

Nachhaltige Entwicklungsziele

17 Ziele, 169 Unterziele: Die im September 2015 von den Vereinten Nationen verabschiedete Agenda für nachhaltige Entwicklung (Agenda 2030) ist so ehrgeizig wie komplex. Alle UN-Mitgliedstaaten stehen jetzt vor der Aufgabe, die Agenda 2030 in nationale Ziele zu übersetzen, ohne dabei das Anspruchsniveau der globalen Ziele und die diversen Verbindungen zwischen den Ländern aus den Augen zu verlieren. Das Wie und die damit verbundenen Herausforderungen sind Thema der Konferenz „Auf dem Weg zu nachhaltigen Entwicklungszielen in Deutschland: Die Rolle natürlicher Ressourcen und nachhaltiger Konsum- und Produktionsmuster“ vom 2. bis 4. Mai 2016 in Berlin. Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) und das IASS laden dazu nationale und internationale Vertreter von Regierungen sowie aus der Wissenschaft, der Zivilgesellschaft und dem Privatsektor ein. Im Zentrum der Diskussionen steht Deutschlands Verantwortung zur Umsetzung der 2030 Agenda. Die Bundesregierung hat angekündigt, sich auf verschiedenen Ebenen für die nachhaltigen Entwicklungsziele (Sustainable Development Goals – SDGs) zu engagieren:

  • In Deutschland durch die Weiterentwicklung der nationalen Nachhaltigkeitsstrategie.
  • Durch Deutschland in anderen Ländern: Unsere Konsum- und Produktionsmuster haben enorme Auswirkungen auf den Flächenverbrauch (z.B. Futtermittelanbau in anderen Ländern für den hohen Fleischkonsum in Deutschland), die Arbeitsbedingungen und Umweltzerstörung in anderen Ländern.
  • Mit Hilfe Deutschland in anderen Ländern: Entwicklungszusammenarbeit und -finanzierung muss sich an den SDG orientieren.

Bei der Konferenz geht es um neue Partnerschaften und die Notwendigkeit, natürliche Ressourcen nachhaltig zu nutzen, vor allem durch veränderte Konsum- und Produktionsmuster.

Mit Lernpartnerschaften den Austausch fördern

„Lernpartnerschaften“ zwischen einzelnen Ländern stellen ein wesentliches Element der Agenda 2030 dar. Sie sollen ein breites Spektrum an Akteuren einbinden, damit der Transformationsprozess vielfältige Impulse bekommt. Deshalb wird auf der Konferenz die Initiative der schwedischen Regierung „Implementing the 2030 Agenda for Sustainable Development, A Call to Action“ vorgestellt, in der sich neun Länder (Brasilien, Deutschland, Kolumbien, Liberia, Schweden, Südafrika, Tanzania, Timor-Leste, Tunesien) zusammengetan haben. Diese Initiative setzt sich aktiv für die Umsetzung der Agenda ein, fördert den Austausch von Erfahrungen und Best-Practice-Beispielen und wirbt weltweit für ein kontinuierliches Engagement auf höchster politischer Ebene.

Natürliche Ressourcen sind unabdingbar für nachhaltige Entwicklung

In der Agenda 2030 wird mit Nachdruck betont, dass natürliche Ressourcen wie fruchtbarer Boden, sauberes Trinkwasser und gesunde Ökosysteme für eine nachhaltige Entwicklung unabdingbar sind. Gleichwohl bergen die jeweiligen SDGs aber auch Zielkonflikte: besonders in Bezug auf Land-, Nahrungs- und Wasserressourcen. So ist zum Beispiel der nachhaltige Umgang mit natürlichen Ressourcen und deren effiziente Nutzung (Ziel 15) eng mit nachhaltiger Produktion von Nahrungsmitteln und nachhaltigen Anbaumethoden, mit der Erhöhung des Anteils der Erneuerbaren am Energiemix und dem Ende der Entwaldung und Landdegradierung verbunden. Diese teils konkurrierenden Anforderungen müssen miteinander in Einklang gebracht und integriert umgesetzt werden, damit die Ziele in ihrer Gesamtheit erreicht werden.

Experten verschiedener wissenschaftlicher Disziplinen sowie aus der Praxis diskutieren während der Konferenz diese Herausforderungen. In Podiumsdiskussionen und vertiefenden Dialogforen werden Kernthemen wie effiziente Ressourcennutzung, Ernährungssicherung, Bioenergie und Landnutzung vertieft.

Die Konferenzsprache ist Englisch. Einige Veranstaltungen werden simultan ins Deutsche übersetzt. Weitere Informationen sind auf der Konferenz-Website http://sdgsgermany.de/ erhältlich.