Headline: IASS begrüßt Nachhaltigkeitsstrategie und unterstützt sie durch Mitarbeit an SDG-Wissenschaftsplattform

Das IASS begrüßt die vom Bundeskabinett am 11. Januar beschlossene „Deutsche Nachhaltigkeitsstrategie – Neuauflage 2016“. Besonders positiv wertet es die konsequente Ausrichtung an den UN-Nachhaltigkeitszielen (Sustainable Development Goals – SDGs) sowie die Pläne für eine stärkere Zusammenarbeit nicht nur innerhalb der Bundesregierung, sondern auch zwischen Politik, Wissenschaft und Gesellschaft. „Umfassend und weitsichtig ist die in der Strategie verfolgte Philosophie, die Agenda 2030 in, mit und durch Deutschland umzusetzen. Der Prüfstein für unser Handeln wird damit die Umsetzung der globalen Zielvorgaben in Deutschland sein. Gleichzeitig ist aber zu gewährleisten, dass nationale Umsetzungsstrategien immer auch auf ihre internationalen Auswirkungen hin überprüft werden. Die Frage, wie wir diesen Herausforderungen in der Umsetzung genügen, wird uns bis 2030 begleiten“, erklärte IASS-Direktorin Patrizia Nanz.

Einrichtung einer Wissenschaftsplattform zur Umsetzung der Nachhaltigkeitsziele

Das 257 Seiten starke Dokument ist die umfassendste Weiterentwicklung der nationalen Nachhaltigkeitsstrategie seit ihrem erstmaligen Beschluss im Jahr 2002. Das IASS hatte zum Entwurf der Strategie im Juli 2016 eine Stellungnahme abgegeben. Darin hob es hervor, dass der umfassende Zielkatalog großes Potenzial für Synergien, jedoch auch für mögliche Konflikte birgt. Für eine effiziente Umsetzung sei deshalb die Einbindung der Wissenschaft notwendig.

Den Austausch zwischen Wissenschaft, Politik und Gesellschaft intensivieren

Die Nachhaltigkeitsstrategie nimmt dieses Thema auf, indem sie feststellt: „Die sich aus der Agenda 2030 ergebenden gesellschaftlichen, ökologischen und wirtschaftlichen Herausforderungen können ohne die Wissenschaft nicht bewältigt werden.“ Zu diesem Zweck entsteht jetzt eine „Wissenschaftsplattform SDG-Umsetzung/Nachhaltigkeitspolitik“ (kurz: SDG-Wissenschaftsplattform), an der das IASS mit Partnern wie SDSN Germany und DKN Future Earth und weiteren intensiv mitarbeiten wird.

Die SDG-Wissenschaftsplattform ist systematisch in den weiteren Steuerungs-, Dialog- und Umsetzungsprozess der Agenda 2030 in Deutschland eingebunden, um im engen Austausch zwischen Wissenschaft, Gesellschaft und Politik die Fortschritte und Defizite der Umsetzung aufzuzeigen. Vertreter der gesellschaftlichen Akteure werden an der Arbeit der Plattform beteiligt. Es ist vorgesehen die Geschäftsstelle der Plattform am IASS anzusiedeln. Damit unterstützt das IASS alle, die wissenschaftlich an der Umsetzung der Nachhaltigkeitsstrategie arbeiten.

Nachhaltigkeit der Meere ist ein Schwerpunkt am IASS

Das Institut wird weiterhin eigene Forschungsarbeiten in den Umsetzungsprozess einbringen. Ein Arbeitsschwerpunkt ist die Nachhaltigkeit der Meere, die mit einem eigenen Ziel zentraler Bestandteil der Agenda 2030 ist. Die Nachhaltigkeitsstrategie trägt hierzu im Rahmen der „Partnership for Regional Ocean Governance“ (PROG) bei. Diese Initiative wurde gemeinsam vom IASS, dem UN-Umweltprogramm, dem Pariser Forschungsinstitut IDDRI und mit Unterstützung des IASS-Gründungsdirektors Klaus Töpfer ins Leben gerufen. Sie wird in der Strategie erwähnt. Ihr Ziel, so heißt es dort, ist es, „strukturelle Hürden für ein integriertes Management mariner Ressourcen abzubauen“. Schwerpunktebereiche der PROG sind die Umsetzung des Meeresziels (SDG 14) sowie der Schutz und die nachhaltige Nutzung der biologischen Vielfalt in Gebieten außerhalb nationaler Zuständigkeit.

Bürgerbeteiligung unterstützt Wandel zur Nachhaltigkeit

Patrizia Nanz betonte, dass sie sich auf den offiziellen Start der SDG-Wissenschaftsplattform in wenigen Wochen freue. Die Politikwissenschaftlerin wird dort vor allem ihre Expertise zu Bürgerbeteiligung einbringen. „Mehr denn je müssen wir passive Adressaten von Nachhaltigkeitspolitik als aktive Gestalter unserer Umwelt verstehen und sie dazu auch befähigen. Dieses ‚Müssen‘ wiegt umso schwerer, da uns gegenwärtig populistische Tendenzen und Reflexe die Orientierung auf die Zukunft vernebeln“, sagte Nanz.