Headline: Am Rande der UN-Klimakonferenz COP-19 in Warschau: Bekämpfung kurzlebiger klimawirksamer Schadstoffe (SLCPs) könnte Klima verbessern

„Die Verringerung von kurzlebigen klimawirksamen Schadstoffen(SLCPs) in der Himalaya-Region würde hunderten Millionen Einwohnern in der Region zugutekommen, die den Himalaya für die Versorgung mit Wasser und für die Produktion von Nahrungsmitteln und Wasserkraft brauchen”, erklärte IASS-Direktor Prof. Dr. Mark Lawrence in Warschau auf der IASS-Veranstaltung „Kurzlebige klimawirksame Schadstoffe in Südasien: Stand der Wissenschaft und Wege zur Entwicklung von maßgeschneiderten Empfehlungen an die Politik” am 18. November 2013.

Luftverschmutzung stellt in Südasien ein großes Umwelt- und Gesundheitsproblem dar. Jedes Jahr verursacht sie über eine Million vorzeitiger Todesfälle und erhebliche Ernteausfälle. Sie ist verantwortlich für Schwankungen und Abbrüche der Monsunzirkulation, die damit verbundenen Niederschläge sowie das Abschmelzen von Schnee und Gletschern am Himalaya. Dr. Arnico Panday vom „International Centre for Integrated Mountain Development“ (ICIMOD) in Nepal betonte: „Bei der Bekämpfung der Luftverschmutzung im Katmandu-Tal wäre es wichtig zu unterscheiden, welcher Teil der Luftverschmutzung lokal entsteht und lokal eingedämmt werden kann und welcher Teil von benachbarten Bergen und Tälern kommt, aus dem Süden Nepals oder von weiter entfernten Gebieten wie der Indus-Ganges-Ebene. Ebenso wäre es sinnvoll zu wissen, inwieweit das Schmelzen der Himalaya-Gletscher auf die weltweite Zunahme von Treibhausgasen zurückzuführen ist und inwieweit auf Industrieruß-Emissionen in der Region.“

Es gibt bereits Maßnahmen, die für eine schnelle Stabilisierung des Klimas und eine Verbesserung der Luftqualität und damit mithin für eine nachhaltigere Entwicklung sorgen könnten, wie Sophie Bonnard vom Sekretariat der „Climate and Clean Air Coalition“ (CCAC) betonte. Eine Verringerung der SLCPs wirkt sich besonders vorteilhaft in oder nahe den Regionen aus, in welchen die Verringerung stattfindet. Positive Veränderungen wären aber auch in weiter entfernten Regionen spürbar, da eine Verlangsamung der Erderwärmung und des Abschmelzens von Eis auch den Anstieg des Meeresspiegels verringern würde. Ein Problem, das vor allem die kleinen Inselstaaten betrifft, wie Ali Shareef vom Umwelt- und Energieministerium der Malediven hinzufügte. SLCPs sind dabei nicht nur ein Problem in Entwicklungsländern, betonte Marion Wichmann-Fiebig vom deutschen Umweltbundesamt (UBA). Selbst in hochindustrialisierten Regionen wie Europa verkürzen SLCPs die Lebenserwartung um rund ein halbes Jahr und verursachen erhebliche Ernteschäden.

Die Veranstaltung fand am Rande der diesjährigen UNFCCC-Klimakonferenz COP-19 im Warschauer Nationalstadion statt und wurde von den IASS-Wissenschaftlern Dr. Birgit Lode und Dr. Maheswar Rupakheti moderiert. Sie fand in Zusammenarbeit mit dem ICIMOD, dem Umweltbundesamt, der Regierung der Malediven und der CCAC statt und hatte zum Ziel, die Diskussion und den Austausch von Experten zu fördern, die sich mit SLCPs in Südasien beschäftigen.

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