Das Leben der Arktis-Bewohner verändert sich schon heute durch den Klimawandel. Wie schätzen sie die Risiken ein? IASS-Wissenschaftlerinnen erforschen Fragen wie diese.
Globale Veränderungsprozesse wie der Klimawandel und die Globalisierung verändern ganze Regionen grundlegend. Wie können die tiefgreifenden Wandlungsprozesse in der Arktis für Mensch und Natur nachhaltig gestaltet werden? Caroline Troein

Headline: Globaler Wandel und nachhaltige Transformationen in der Arktis (GloCAST)

Dauer:
bis

Globale Veränderungen wie der Klimawandel und die Globalisierung haben oft dramatische Auswirkungen auf lokale Zusammenhänge. Ein markantes Beispiel: die Arktis. Das Abschmelzen der arktischen Eiskappe schafft Zugang zu Rohstoffvorkommen und eröffnet neue Schifffahrtsrouten. Anrainerstaaten, eine zunehmende Anzahl anderer europäischer und asiatischer Länder, Reedereien und rohstoffverarbeitende Industrien verfolgen diese Entwicklung mit wachsendem Interesse. Gleichzeitig entstehen durch den Wandel neue, für Mensch und Umwelt bedrohliche Folgeprobleme, für die es bislang nur unzureichende Antworten gibt.

Lokal-globale Wechselwirkungen erkennen

Das Forschungsprojekt „Globaler Wandel und nachhaltige Transformationen in der Arktis" („Global Change and Arctic Sustainable Transformations" - GloCAST) untersucht die Wechselwirkungen zwischen globalen Veränderungsprozessen und dem lokalen Geschehen in der Arktis. Ein besonderer Fokus liegt hierbei auf den politischen, ökonomischen und rechtlichen Interdependenzen zwischen Prozessen, Akteuren und Systemen innerhalb und außerhalb des Polarkreises.

Bedingungen für nachhaltige Transformationen in der Arktis verstehen

Sowohl die Ursachen als auch die Auswirkungen der rapiden Veränderungen in der Arktis sind nach wie vor Gegenstand größter Unsicherheit. Auch was eine wärmere Arktis für mittlere und niedrige Breiten bedeutet - in Bezug auf Klima und Wetter, aber auch auf Wirtschaft, Politik und Governance- sind unbeantwortete Fragen. Es bedarf daher neuen Wissens, um die Bedingungen für eine erfolgreiche, nachhaltige Transformation der Arktis besser zu verstehen und diese vor dem Hintergrund verschiedenster Akteursinteressen zu gestalten. GloCAST-Forscherinnen und -Forscher tragen zu diesen Aufgaben durch die folgenden Forschungsfragen bei:

  • Welche Akteure und Prozesse sind für arktische Wandlungsprozesse verantwortlich?
  • Welche Governance-Instrumente entsprechen den rapiden und komplexen Veränderungsprozessen in der Arktis und verhindern Konflikt zwischen Akteursgruppen?
  • Wie bedingen globale Einflussfaktoren die Politiken der Arktisstaaten?

Wege zur nachhaltigen arktischen Zukunft gestalten

In einem gemeinsamen Prozess mit Akteuren von innerhalb und außerhalb der Arktis entwickeln Forscherinnen und Forscher mögliche Wege zu einer nachhaltigen Zukunft für die Arktis. Das GloCAST-Team setzt dies durch integrative Methoden wie Szenarien-Workshops sowie Networking-Aktivitäten um, unter anderem innerhalb der Arbeitsgruppe zur nachhaltigen Entwicklung des Arktischen Rates.