Headline: SDGs: Internationale Koalition entwickelt Indikator für die Umsetzung von sicheren Landrechten

Post-2015-Agenda

(c) Matheus Zanella
(c) Matheus Zanella

Sichere Landrechte für alle sind ein wichtiger Bestandteil einer Agenda des Wandels, wie die UN-Mitgliedsstaaten sie Ende September mit den nachhaltigen Entwicklungszielen (Sustainable Development Goals – SDGs) beschließen wollen. Landrechte sorgen für mehr Selbstbestimmtheit und Lebensqualität, indem sie zum Beispiel die Ernährungssicherheit verbessern und Anreize für eine nachhaltigere Landwirtschaft schaffen. Auf diese Weise fördern sie gesellschaftliche Gerechtigkeit und die Integration benachteiligter Gruppen mit unzureichend geregeltem Landzugang. Das IASS setzt sich gemeinsam mit einer breiten Koalition aus globalen und nationalen Organisationen, Vertretern der Zivilgesellschaft und Experten – darunter das Umweltprogramm der Vereinten Nationen (UNEP), die Women’s Major Group (WMG), die Internationale Union für die Erhaltung der Natur (IUCN) und das Sustainable Development Solutions Network (SDSN) – dafür ein, dass ein Landrechte-Indikator für die Umsetzung der SDGs beschlossen und berücksichtigt wird. Mit Hilfe des Indikators können die Fortschritte bei der Anerkennung von Landrechten dokumentiert und überwacht werden.

Um die Landrechte von Menschen zu schützen, muss die Datenlage verbessert werden. © Matheus Zanella
Um die Landrechte von Menschen zu schützen, muss die Datenlage verbessert werden. © Matheus Zanella

Der Landrechtsindikator ist für vier der 17 SDGs von entscheidender Bedeutung, nämlich für die Armutsbekämpfung (Ziel 1), die Ernährungssicherheit (Ziel 2), die Gleichstellung der Geschlechter und Teilhabe von Frauen (Ziel 5) sowie für integrative Städte und menschliche Siedlungen (Ziel 11). Der von der internationalen Koalition empfohlene Indikator misst den „Anteil von Frauen, Männern, indigenen Völkern und lokalen Gemeinschaften mit sicheren Rechten in Bezug auf Land, Eigentum und natürliche Ressourcen, gemessen an a.) dem prozentualen Anteil derer mit rechtlich dokumentierten oder anerkannten Beweisen des Besitzes, und b.) dem prozentualen Anteil derer, die ihre Rechte als anerkannt und geschützt wahrnehmen“.

Der Indikator stellt damit für zwei miteinander verknüpfte Ziele die Weichen. Zum einen geht es darum, von Regierungen angestoßene Fortschritte in Gesetzgebung und Verwaltung bezüglich der Anerkennung von Landrechten nachzuvollziehen, zum anderen sollen positive Veränderungen in der von Menschen wahrgenommenen Qualität von Landrechten dokumentiert werden. Es sollen also nicht nur Dokumente untersucht, sondern auch die Sichtweisen der betroffenen Menschen einbezogen und analysiert werden. Dieses Vorgehen trägt der Forderung der kürzlich verabschiedeten UN-Deklaration Rechnung, dass globale Indikatoren die ehrgeizige Zielsetzung der Post-2015-Agenda widerspiegeln sollen.

Derzeit stehen nur wenig verlässliche Daten über weltweite Landrechte zur Verfügung, obwohl diese für die Politik sehr wichtig wären. Die Unterstützer der Empfehlung sind überzeugt, dass ein in den SDGs verankerter Indikator schon kurzfristig zu einer Verbesserung der Datenlage führen und damit die Planung wirksamer Maßnahmen ermöglichen würde.

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03.09.2015