Headline: Natürliche Ressourcen besser nutzen, um Armut zu bekämpfen: IASS, IFAD und Partner veröffentlichen neue Studie

Diskussion juristischer Dokumente in Bangladesch. Die illegale Eintragung von Landrechten ist ein verbreitetes Problem. © Judith Rosendahl
Diskussion juristischer Dokumente in Bangladesch. Die illegale Eintragung von Landrechten ist ein verbreitetes Problem. © Judith Rosendahl

Durch den weltweit steigenden Rohstoffbedarf und klimatische Veränderungen nimmt der Druck auf natürliche Ressourcen stetig zu. Hinzu kommt häufig der ungerechte Zugang zu diesen Ressourcen. Diese Situation ist besonders für die Lebensgrundlagen von armen Menschen in ländlichen Gebieten bedrohlich. Verantwortungsvoller und armutsorientierter Governance natürlicher Ressourcen kommt deshalb eine große Bedeutung zu. Dies gilt nicht zuletzt unter den Bedingungen des Klimawandels, da der Zugang zu natürlichen Ressourcen und ihr Management zentraler Bestandteil von Anpassungsstrategien an den Klimawandel sind. Dies schreiben die IASS-Wissenschaftler Judith Rosendahl, Matheus Alves Zanella und Jes Weigelt in ihrer neuen Studie „Pro-poor Resource Governance under Changing Climates“.

Das IASS und der International Fund for Agricultural Development (IFAD) haben sich dem Thema 2012 und 2013 in einem gemeinsamen Forschungsprojekt gewidmet. In enger Zusammenarbeit mit lokalen zivilgesellschaftlichen Organisationen entstanden Fallstudien in sechs Ländern: Bangladesch, Bolivien, Brasilien, Burkina Faso, Ecuador und Indien. Die Studien folgten einem transdisziplinären Ansatz, das heißt, es wurden von Beginn an neben Wissenschaftlern auch Akteure aus Praxis, Politik und Zivilgesellschaft in den Forschungsprozess eingebunden. Die abschließenden Fallstudien dokumentieren und analysieren Beispiele armutsorientierter Governance natürlicher Ressourcen. Sie legen besonderes Augenmerk darauf, wie institutioneller Wandel die Lebensgrundlagen beeinflusst und wie sich die Verwundbarkeit kleinbäuerlicher Bevölkerungsgruppen durch klimatische und andere Veränderungsprozesse erhöht.

Ein zentrales Ergebnis der Studie ist, dass die Verwundbarkeit kleinbäuerlicher Bevölkerungsgruppen durch den Klimawandel zunimmt. Sie wird aber ebenso durch soziale Faktoren beeinflusst. Der Klimawandel wirkt verstärkend. Der Sicherung gemeinschaftlicher Landrechte kommt eine große Bedeutung in Anpassungsstrategien zu. Sie muss aber um weitere Maßnahmen ergänzt werden, wenn Armutsreduzierung erreicht werden soll. In der Summe betonen die Fallstudien die Bedeutung politischer Prozesse zur Steigerung der Anpassungsfähigkeit kleinbäuerlicher Bevölkerungsgruppen. In diesen Prozessen finden diese Bevölkerungsgruppen aber häufig kein Gehör.

Neben der englischen Version wird die Studie bald auch auf Französisch und Spanisch verfügbar sein.

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10.03.2015